Auto-Aktien nahmen sich in den letzten Tagen eine Auszeit. Daimler konsolidiert auf hohem Niveau, Volkswagen musste einen etwas kräftigeren Rücksetzer hinnehmen. Grund war unter anderem der schwache Marktstart des ID.4 im wichtigsten Einzelmarkt China. Hinzu kommt ein Rückschlag im Diesel-Skandal.
Die VW-Aktie stand zuletzt unter Druck, nachdem die Verkaufszahlen des neuen Elektromodells ID.4 im wichtigsten Einzelmarkt China nicht sonderlich gut ausgefallen waren. Laut der Nachrichtenagentur Reuters setzte Volkswagen von seinem neuen Hoffnungsträger im Monat Mai lediglich 1.213 Fahrzeuge ab. Für das laufende Jahr hatte VW einen Absatz von 50.000 bis 60.000 Elektroautos in China angepeilt.
Nachdem sich die Aktie wieder gefangen hatte folgt der nächste Rückschlag: Die VW-Papiere stehen aufgrund einer US-Gerichtsentscheidung zum Diesel-Skandal unter Druck. Das Oberste Gericht von Ohio entschied, dass der Bundesstaat Sanktionen wegen systematischer Abgasmanipulation gegen den Autobauer verfolgen kann, die über die bereits auf US-Bundesebene vereinbarten Strafen hinausgehen. Den Wolfsburgern könnten erneut milliardenschwere Bußgelder drohen.
Kurz vor dem Rückschlag im Diesel-Dilemma veröffentlichte die UBS eine aktuelle Studie zu VW. Analyst Patrick Hummel hielt dabei am Kursziel von 300 Euro vorerst fest.
Zuletzt hat JPMorgan für die VW-Aktie ein Kursziel von 245 Euro ausgegeben. Die Autoindustrie habe inzwischen mehr Einblick, was die Lieferengpässe für Halbleiter betreffe, sei aber noch nicht aus dem Gröbsten raus, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer Branchenstudie. Zu VW schrieb er, der Autobauer habe seine weltweite Absatzstrategie solide aktualisiert.
Die VW-Aktie hat nach einer Konsolidierung wieder nach oben gedreht. Als wichtiger Support stellte sich einmal mehr die Marke von 212,50 Euro heraus. Wer noch nicht investiert ist, versucht auf dem aktuellen Niveau zum Zug zu kommen. Volkswagen ist in Sachen Elektromobilität, Batterieproduktion sowie Software auf dem richtigen Weg.