Die großen Turbinenbauer können weiterhin nicht von der Green-Tech-Euphorie an den Märkten profitieren. Das Problem: Nordex, Vestas und Siemens Gamesa können die Margenprobleme nach wie vor nicht lösen. Das Analysehaus Jefferies rechnet auch nicht damit, dass sich an der Situation zeitnah etwas ändert.
Analyst Lucas Ferhani sieht mehrere Belastungsfaktoren für die Windkraftbranche. Zum einen bleibe die Nachfragedynamik schwach, da die Inflation und die Preisdisziplin die Auftragslage nach wie vor belasten würden. Zum anderen verschärfen die Corona-Lockdowns in China die ohnehin angespannte Situation bei den Lieferketten – das treffe laut Ferhani vor allem Vestas.
Für Vestas senkte der Analyst seine Schätzungen nun an den unteren Rand der vom Unternehmen ausgegebenen Zielspannen. Das Kursziel reduzierte er von 177 auf 167 Dänische Kronen – das sind umgerechnet etwa 22,40 Euro. Entsprechend lautet das Votum „Hold“. Bei Siemens Gamesa liegt er sogar unter den Zielspannen des Unternehmens. Wegen des laufenden Übernahmeangebots durch die Mutter Siemens Energy lautet das Ziel aber weiter 18,05 Euro und die Einstufung ebenfalls „Hold“.
Die mangelnde Profitabilität der Turbinenbauer ist ein bekanntes Problem. Selbst wenn die Auftragsdynamik wieder anzieht, werden die niedrigen Margen auf die Stimmung drücken. Bis sich die Lage hier bessert, können Anleger weiter abwarten.