Mit einem Plus von rund 20 Prozent nach den Zahlen zum ersten Halbjahr 2023/24 hat die Verbio-Aktie am Donnerstag an der Börse für Furore gesorgt. Kein Wunder, zeichnet sich beim Biokraftstoffhersteller mit Hauptsitz in Leipzig eine Verbesserung der operativen Entwicklung ab. Die Talsohle sollte also durchschritten sein – was die Deutsche Bank zu einer Hochstufung für den SDAX-Wert bewegt.
Die Research-Abteilung des Kreditinstituts stuft das Papier von Verbio von "Sell" auf "Hold" nach oben, kappt im gleichen Atemzug allerdings das Kursziel von 22,00 Euro auf 21,00 Euro. Der Rückgang der Biodiesel- und Ethanol-Spreads und sinkende Treibhausgasquoten beeinträchtigten bei dem Biosprit-Hersteller die operative Gewinnentwicklung, so Analyst Niklas Becker in einer aktuellen Studie nach der Zahlenvorlage.
Auf der Grundlage der Ergebnisse und der aktuellen Zielsetzungen aktualisierte der Experte sein Bewertungsmodell. Das herausfordernde Umfeld, in dem das Unternehmen agiere, sei nun wohl eingepreist und die Abwärtsgefahren begrenzt, so der Experte.
Im ersten Halbjahr des Fiskaljahres 2023/24 verzeichnete Verbio neue Produktionsrekorde. Allerdings brachen dem Biosprit-Hersteller die Margen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weg. So musste Verbio einen Rückgang beim EBITDA um 56 Prozent in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres hinnehmen. Die bereits Mitte Januar deutlich zusammengestrichene Prognose hat das Management rund um CEO Claus Sauter indes bestätigt.
Die Börse hat in den zurückliegenden zwölf Monaten bereits ein schwächelndes Geschäft bei Verbio antizipiert. Das Unternehmen scheint die Talsohle allerdings erreicht zu haben. DER AKTIONÄR sieht das Unternehmen mittel- bis langfristig auf einem guten Weg. Mit der jüngsten Zahlenvorlage und der aufgegebenen Verkaufsempfehlung könnte nun der Startschuss für eine Trendwende gefallen sein. Eine erste Erholungsbewegung könnte sich aus charttechnischer Sicht bis in den Bereich um 30 Euro erstrecken.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien von Verbio befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.