Nach dem jüngsten Rücksetzer nach den Zahlen startet die Uniper-Aktie am Freitag den Versuch einer Gegenbewegung. Während die Milliardenverluste im abgelaufenen Quartal nicht überraschend kamen, bleibt die Frage, wie es mit dem Geld weitergeht. Doch die Lage bleibt komplex, weiter dürfte viel Geld verbrannt werden.
Seit Russland Mitte Juni die Gaslieferungen reduziert hat, macht Uniper nach eigenen Angaben jeden Tag im Durchschnitt mehr als 60 Millionen Euro Verlust – teilweise lagen sie sogar im dreistelligen Bereich. Rechnet man den Durchschnittswert hoch, ergeben sich innerhalb von drei Monaten Verluste von etwa 5,5 Milliarden Euro. Das Geld durch die staatlichen Hilfen könnte dann schnell aufgezehrt werden.
Da wundert es nicht, dass Experten bereits damit rechnen, dass die Gasumlage nicht ausreicht und auch das staatliche Rettungspaket ausgedehnt werden muss. Aufgrund der Bedeutung für die deutsche Energiebranche dürfte Uniper auch bei erneuten Schwierigkeiten Unterstützung bekommen. Für Aktionäre droht dann aber einmal mehr eine Verwässerung.
Die Gaskrise dürfte nicht schnell zu lösen sein. Auch wenn Uniper dank der Gasumlage künftig die Kosten weitestgehend weiterreichen kann, drohen vorerst weitere Probleme. Die Risiken überwiegen deshalb auf dem aktuellen Niveau noch immer. Anleger warten ab.