Die Bundesregierung hat das Aus für die umstrittene Gasumlage beschlossen. Nach der Ankündigung der Verstaatlichung des Krisenkonzerns Uniper war ein solcher Schritt keine Überraschung mehr. Doch für Uniper wird die Entwicklung trotzdem zu einer weiteren Herausforderung, denn die Übernahme durch den Staat wird noch Zeit in Anspruch nehmen.
„Damit die Gasversorgung weiter gesichert werden kann, müssen die Kosten für die Ersatzbeschaffung von Gas getragen werden. Die Bundesregierung hat zugesichert, dass die Gasimporteure zu diesem Zweck nun direkt und maßgeschneidert unterstützt werden“, sagte ein Uniper-Sprecher zur Rheinischen Post. „Das ist eine Voraussetzung dafür, dass die Gasimporteure ihre systemkritische Rolle weiter ausüben können.“
Durch die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland und die explodierenden Gaspreise schreibt Uniper derzeit Milliardenverluste. Angesichts der geopolitischen Entwicklungen ist eine schnelle Entspannung hier auch nicht in Sicht.
Viele Menschen atmen nach dem Aus für die Gasumlage auf. Für Uniper spitzt sich die Lage aber weiter zu. Der Konzern muss die Zeit bis zur Verstaatlichung überbrücken. Hier bleiben viele Fragen offen. DER AKTIONÄR rät angesichts der Krise weiter dazu, die Finger von der Aktie zu lassen.