Im freundlicheren Marktumfeld zählt die Aktie des kriselnden Energieversorgers Uniper einmal mehr zu den schwächsten Werten. Der MDAX-Titel, der durch staatliche Hilfen vor dem Kollaps gerettet werden soll, verliert erneut rund sieben Prozent und notiert wieder im einstelligen Bereich. Inzwischen gibt es erste Expertenstimmen zur aktuellen Lage.
So hat sich RBC-Analyst John Musk dazu geäußert, dass die Bundesregierung Änderungen am Gesetz zur Sicherung der Energieversorgung vorgeschlagen habe und auch eine Beteiligung an Uniper erwäge. Es gebe vier wichtige Vorschläge, so Musk. Unter anderem die stille Beteiligung in Höhe von laut Handelsblatt drei bis fünf Milliarden Euro dürfte das weitere Abwärtsrisiko für die Aktie begrenzen, erkärt der Analyst weiter. Allerdings sei dies auch stark abhängig vom Zeitpunkt künftiger Aktionen.
Überraschend hat Musk auch sein Kursziel von 30 Euro bestätigt, was angesichts des einstelligen Aktienkurses und einem Bund-Einstieg zu 1,70 Euro je Aktie sehr ambitioniert erscheint. Doch damit steht er nicht alleine da. Auch die Experten der Citigroup (26,60 Euro), der UBS (25,00 Euro) oder von JPMorgan (32,00 Euro) haben ihren Ziele in einer ersten Einschätzung nicht gekappt. Begründung etwa der UBS: Alleine das Gas in den eigenen Speichern sei deutlich mehr wert als der gesamte Konzern Uniper.
Anleger sollten sich von den hohen Kurszielen nicht blenden lassen. Die Gaskrise dürfte Uniper noch lange beschäftigen, eine Bewertung erscheint derzeit kaum möglich. Zudem droht jetzt eine massive Verwässerung. Anleger bleiben an der Seitenlinie.