Mit einem Minus von mehr als 17 Prozent ist Uniper am Donnerstag im ohnehin schwachen Gesamtmarkt der mit Abstand schwächste Wert im HDAX. Nach der enttäuschenden Dividende zu Wochenbeginn rücken nun die Risiken wegen der Ukraine-Krise in den Vordergrund. Der Versorger wird so stark getroffen wie kaum ein anderer deutscher Konzern.
Zum einen macht Uniper einen erheblichen Anteil seines Geschäfts in Russland, zum anderen ist der MDAX-Konzern Mitfinanzierer der Gaspipeline Nord Stream 2, die angesichts des Einmarsches Russlands in der Ukraine vor dem Aus steht. Experte Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler bezeichnet die Risiken deshalb als „schlicht unkalkulierbar“.
Nachdem die Aktie bereits in den vergangenen Tagen kräftig unter die Räder gekommen war, steht seit den Hochs vom Jahresanfang inzwischen bereits ein Kursverlust von rund 35 Prozent zu Buche. Letztmals notierte die Aktie im Dezember 2020 so tief wie aktuell.
Die Uniper-Aktie ist durch den kräftigen Abverkauf unter den Stopp des AKTIONÄR gerutscht. Angesichts der Russland-Risiken und des angeschlagenen Chartbilds sollten Anleger nun eine Beruhigung der Situation abwarten und vorerst an der Seitenlinie bleiben.