Im schwachen Marktumfeld verliert auch die Aktie des in der Krise steckenden Gasversorgers Uniper weiter an Boden. Der MDAX-Titel markiert einmal mehr ein neues Rekordtief und kann die beispiellose Talfahrt somit nach wie vor nicht beenden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat derweil vor einem Zusammenbruch von Uniper gewarnt.
Sollte die in der Kritik stehende Gasumlage zurückgezogen werden, könnte Uniper zusammenbrechen, so Habeck am Freitag. „Die technischen Details dieser Umlage können sicherlich noch überdacht werden“, sagte er zwar. „Wenn man die Abgabe abschafft“, würden Unternehmen wie Uniper aber wahrscheinlich pleite gehen – mit noch dramatischeren Folgen für die deutschen Verbraucher.
„Das würde zu einer ganz anderen gesellschaftlichen Debatte führen“, so Habeck. Die Sicherung der Gasversorgung habe aktuell Priorität.
Derweil hat Steffen Hebestreit, der Chefsprecher von Bundeskanzler Olaf Scholz erneut appelliert, dass nur Unternehmen die Entschädigung beantragen sollen, die sie auch wirklich brauchen. Zunächst werde aber versucht, einen rechtlich wasserdichten Weg zu finden, um Unternehmen, die finanziell nicht gefährdet sind, von der Inanspruchnahme der Hilfen abzuhalten, sagte er am Freitag auf einer regulären Regierungspressekonferenz in Berlin. Er nannte RWE und Shell als Beispiele für Unternehmen, die freiwillig auf das Geld verzichtet haben.
Die Risiken bei Uniper sind weiter groß. Starke Ausschläge in beide Richtungen dürfte es auch in den kommenden Wochen geben. Anleger bleiben an der Seitenlinie.