Die Ölpreise sind am Montag mit leichten Aufschlägen in die neue Woche gegangen. Es sieht so aus, als wäre der Abverkauf der letzten Tage zunächst gestoppt. Doch sowohl aus fundamentaler als auch markttechnischer Sicht könnte der Schein trügen. Diese Faktoren deuten darauf hin, dass die Ölpreise weiter fallen werden.
Am Montagmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 76,54 US-Dollar. Das waren 44 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 60 Cent auf 71,62 Dollar.
Die Erdölpreise haben in den vergangenen Wochen deutlich nachgegeben. Hintergrund sind vor allem die trüben Aussichten für die globale Konjunktur, was vorrangig an den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs liegt. Für etwas Optimismus hat zuletzt zwar China gesorgt, indem die Volksrepublik von ihrer strikten Corona-Politik abweicht. Allerdings mehren sich am Markt Stimmen, die vor größeren Infektionswellen und entsprechend negativen Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft warnen.
Verkaufsdruck durch Backwardation
Doch nicht nur die News-Lage deutet auf weiter fallende Preise hin. Auch die markttechnischen Daten haben die Ölpreise unter Druck gesetzt und tun es weiterhin. Derzeit gibt es nämlich eine sogenannte Backwardation.
Dabei liegt der Terminkurs unter dem Kassapreis. Somit müssen Marktteilnehmer, die ihren aktuellen Kontrakt in den nächsten überrollen lassen, einen Verlust hinnehmen. Aus diesem Grund ist es attraktiver Positionen zu verkaufen, bevor es dazu kommt – der Preis fällt.
DER AKTIONÄR hatte bereits Ende November zu einem Short-Einstieg bei Brent-Öl geraten. Trader, die der Empfehlung gefolgt sind, ziehen den Stoppkurs mindestens auf den Einstieg nach und bleiben geduldig. Das Kursziel von 7,80 Euro im Schein mit der WKN MD2AEB bleibt bestehen.
(mit Material von dpa-AFX)