Der US-Elektroautobauer und Börsen-Shootingstar Rivian hat bei seiner ersten Zahlenvorlage an der Börse gepatzt. Das Unternehmen werde das Produktionsziel von in diesem Jahr 1.200 Elektro-Pick-ups wohl um einige Hundert Autos verfehlen, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Irvine (Kalifornien) mit.
Die Produktion hochzufahren sei schwieriger als gedacht, sagte Unternehmenschef Robert Scaringe in einer Analystenkonferenz. Das sorgte bei Anlegern für Enttäuschung, die Aktie fiel nachbörslich um über elf Prozent, berichtet dpa-AFX. Zudem präsentierte der Rivale des Elektropioniers Tesla einen Verlust von unter dem Strich 1,2 Milliarden US-Dollar (1,1 Milliarden Euro) im dritten Quartal. Noch macht das Unternehmen kaum Umsatz mit seinen Produkten.
Rivian war im November an die Börse gegangen und hatte ein fulminantes Debüt hingelegt. Rivian stellt elektrobetriebene Pick-ups her und hatte die Fantasie der Anleger geweckt – der US-Konkurrent Tesla ist der mit Abstand wertvollste Autobauer der Welt, weil die Profiinvestoren bei den rein auf Elektroantriebe ausgerichteten Herstellern auf eine große Zukunft wetten.
Zwischenzeitlich war Rivian an der Börse sogar wertvoller als der Volkswagen -Konzern, der dieses Jahr neun Millionen Fahrzeuge ausliefern will und rund 675.000 Menschen beschäftigt. Die Euphorie um den Börsenneuling war dann aber wieder etwas abgeklungen. Zuletzt lag die Marktkapitalisierung von Rivian immer noch bei 97 Milliarden Dollar (86 Milliarden Euro) – bevor es nachbörslich am Donnerstag stark bergab ging. Volkswagen liegt zum Vergleich derweil bei 119 Milliarden Euro.
DER AKTIONÄR hatte zuletzt bereits gewarnt, dass die Bewertung von Rivian zu hoch ist. Derzeit korrigiert auch die Aktie von Tesla. Anleger können sich hier auf die Lauer legen, um möglicherweise demnächst noch einmal günstig einsteigen zu können.