Beim Elektroautobauer Tesla mussten die Anleger nach dem Minus am Vortag am Donnerstag einen weiteren Kursverlust von 1,3 Prozent hinnehmen. Im Prozess zu Betrugsvorwürfen von Anlegern gegen Unternehmenschef Elon Musk hatte am Mittwoch ein Anwalt des Tech-Milliardärs fehlerhafte Angaben in folgenschweren Tweets von Musk im Sommer 2018 eingeräumt.
Dies sei jedoch nur eine unglückliche Wortwahl unter Zeitdruck und kein Betrugsversuch gewesen, betonte er.
In dem Verfahren geht es um Mitteilungen (Tweets) Musks im Kurznachrichtendienst Twitter von August 2018 mit der überstürzten Ankündigung, er wolle die Elektroauto-Firma von der Börse nehmen und habe die Finanzierung dafür gesichert. Später stellte sich heraus, dass es keine festen Zusagen von Investoren gab. Die Anleger stützen darauf ihre Sammelklage gegen Musk und Teslas Verwaltungsrat.
Die Tweets hatten Musk und Tesla bereits heftigen Ärger eingebrockt. Der 51-Jährige und das Unternehmen zahlten nach Ermittlungen der Börsenaufsicht SEC wegen Irreführung von Anlegern Strafen von jeweils 20 Millionen Dollar. Außerdem musste Musk den Vorsitz im Verwaltungsrat aufgeben und sich verpflichten, potenziell kursrelevante Tweets von Tesla absegnen zu lassen.
Der Prozess steht derzeit im Blick, für die Zukunft wird aber die weitere Geschäftsentwicklung von Tesla entscheidend sein. Aber auch hier hatte der US-Konzern zuletzt mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Tesla hat mit Preissenkungen auf den zunehmenden Wettbewerbsdruck reagiert. In der kommenden Wochen steht für Tesla ein wichtiger Termin auf dem Programm. Am Mittwoch wird Tesla nach US-Börsenschluss seine Zahlen für das vierte Quartal veröffentlichen. Anleger sollten die Aktie auf der Watchlist haben. Zuletzt konnte die Aktie die 100-Dollar-Marke verteidigen. Nun gilt es, den mittelfristigen Abwärtstrend zu knacken.