Mitte April hat Reuters erstmals berichtet, dass Tesla das in Shanghai gefertigte Model Y in Kanada anbieten werde. DER AKTIONÄR erklärte bereits, warum dieses Vorgehen Sinn ergeben würde. Rund einen Monat später bestätigen sich die Berichte, was unter anderem aus der Website des Autobauers hervorgeht.
Dort werden seit Dienstag bestimmte Varianten des Model Y und Model 3 angeboten, die in der Gigafactory in Shanghai hergestellt wurden. Das geht aus den Fahrzeugidentifikationsnummern bei der Bestellung vor.
Neben den bereits bekannten Vorteilen – der Verkaufspreis in Kanada ist bei gleichzeitig niedrigeren Produktionskosten höher und der Qualifikation für Subventionen – dürften auch andere Entscheidungen eine Rolle gespielt haben.
Im Gegensatz zu den USA spielt der Produktionsort der Stromer in Kanada keine Rolle, um für Subventionen in Frage zu kommen. Die in den Werken in Kalifornien und Texas gefertigten Modelle, können somit vermehrt in den Vereinigten Staaten verkauft werden. Dort herrschen strengere Vorschriften bezüglich des Fertigungsstandorts eines E-Autos, um für Steuergutschriften von 7.500 Dollar in Frage zu kommen.
Gleichzeitig hat Tesla nun die Möglichkeit, die jährliche Produktionskapazität von 1,1 Millionen Fahrzeugen in Shanghai besser auszunutzen. Die volle Kapazität seit dem Ausbau im August 2022 nicht ausgeschöpft.
Tesla hat sich zu den Gerüchten zwar weiterhin nicht geäußert, aufgrund der Fahrzeugidentifikationsnummern ist das allerdings auch nicht nötig. Der Import aus China ergibt in vielfacher Hinsicht Sinn. Auf der anderen Seite belasten die wachsende Konkurrenz und die aus diesem Grund mehrfach gewährten Preisnachlässe.
Für die Aktie spricht derzeit das Chartbild. Die 50- sowie die 100-Tage-Linie bei 171,14 Dollar wurden geknackt. Das nächste Ziel lautet 203.50 Dollar. Hier verläuft die für den langfristigen Trend wichtige 200-Tage-Linie.