Die Aktie von Tesla konnte zum Wochenstart ordentlich zulegen. Das Papier ging am Ende des verkürzten Handels mit einem Plus von 6,9 Prozent auf 279,82 Dollar aus dem Handel. Damit war Tesla hinter Lucid Group der zweitstärkste Wert des Tages im Nasdaq 100. Überraschend gute Eckdaten für Produktion und Absatz im zweiten Quartal haben die Aktie beflügelt.
Tesla hat im abgelaufenen Jahresviertel knapp 480.000 Autos produziert und gut 466.000 Stück ausgeliefert, was die Erwartungen von Analysten bei beiden Kennziffern deutlich übertraf. Bei den Auslieferungen erzielte Tesla sogar einen Rekord.
Goldman-Sachs-Experte Mark Delaney wertete die Auslieferungen im zweiten Quartal und insbesondere im Juni als unerwartet stark. Er schrieb, zum Quartalsbericht Mitte Juli dürfte nun die Ergebnismarge im Vordergrund stehen – und die Frage, ob weitere Preissenkungen vonnöten seien, um die Absatzvolumina zu steigern. Tesla hatte in den vergangenen Monaten die Nachfrage durch Rabatte angekurbelt.
Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown fand für die Rabatte lobende Worte, da Tesla infolge der Preissenkungen vor allem in China bessere Geschäfte gemacht habe. Dort bekommt das US-Unternehmen besonders harte Konkurrenz von den einheimischen Herstellern wie BYD zu spüren. Erschwinglichere Preise seien aber auch in anderen Märkten ein raffinierter Schachzug gewesen, um die Verbraucher trotz der hohen Inflation zu einem Umstieg auf ein Elektroauto von Tesla zu bewegen.
Die Frage ist laut Streeter jetzt, ob Tesla die hohen Auslieferungszahlen halten kann, da immer mehr große Hersteller ihre Produktionsbemühungen ausweiten würden. Tatsächlich hat Tesla noch viel Arbeit vor sich, um die selbst gesteckten Jahresziele zu erreichen. Unternehmenschef Elon Musk will 2023 rund 1,8 Millionen Autos ausliefern, im Vorjahr waren es gut 1,3 Millionen gewesen. Um das zu schaffen, muss Tesla noch rund 910.000 Fahrzeuge an die Kundschaft bringen – und damit in etwa das Tempo aus dem zweiten Quartal auch im Rest des Jahres halten.
Die Aktie von Tesla hat sich seit dem Jahresanfang enorm stark entwickelt. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR Anfang Januar notiert die Tesla-Aktie mittlerweile 117 Prozent im Plus. Die Aussichten bleiben gut, auch charttechnisch stehen die Ampeln trotz der jüngsten Verschnaufpause weiter auf grün. Anleger lassen die Gewinne laufen.