Der Investor Day von Tesla vor wenigen Tagen ließ viele Wünsche offen. Anleger und Analysten hatten sich mehr Neuigkeiten zu Projekten wie dem Cybertruck, dem Semi oder zum wichtigen Thema autonomes Fahren erhofft. Dennoch stellte Tesla-Chef Elon Musk einen „Billig-Stromer“ in Aussicht, der rund 25.000 Dollar kosten soll. Zum Vergleich: Der derzeit günstigste Tesla ist die Limousine Model 3, die bei rund 43.000 Dollar beginnt.
Paul Meeks, Portfoliomanager bei Independent Solutions Wealth Management, geht davon aus, dass ein günstigeres Modell die Nachfrage ankurbeln wird. "Das Problem ist nur, welche Auswirkungen das wiederum auf Cashflow und Gewinne haben wird", sagte Meeks in der Squawk Box Asia von CNBC.
Meeks wies darauf hin, dass Tesla derzeit mit dem 10- oder 11-fachen des Marktwerts von General Motors gehandelt wird und mit dem 50-fachen des diesjährigen Gewinns, was "außerordentlich teuer" sei.
"Auch wenn die Aktie 50 Prozent unter ihrem Höchststand liegt, ist sie, immer noch furchtbar teuer", sagte Meeks.
Einen völlig anderen Standpunkt vertritt George Gianarikas, Analyst bei Canaccord Genuity. Würde man Tesla mit einigen der sehr großen Technologieunternehmen in den USA vergleichen, so wachse das Unternehmen "wahrscheinlich zwei- bis dreimal schneller und ist billiger", sagte George Gianarikas in der Squawk Box Asia von CNBC.
"Ich denke, man sollte sich diese Aktie einfach im Hinblick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis ansehen. Und wenn man sich das relative Wachstum im Vergleich zu großen Tech-Unternehmen ansieht, schreit die Aktie förmlich kaufen", ergänzte Gianarikas.
An Tesla scheiden sich die Geister. Seit Jahren sind sich viele Analaysten uneins über die weitere Entwicklung des Elektroauto-Pioniers. Fakt ist, dass Tesla mit seiner neuen Produktionsplattform erneut Maßstäbe setzen und die Produktionskosten massiv drücken wird. Das wird sich langfristig positiv auf die Marge auswirken. Das Chartbild ist aktuell jedoch angeschlagen. Der Kurs kippte unter die 38-Tage-Durchschnittslinie. Ein positives Signal hingegen würde der Sprung über die 200-Tage-Linie bringen.