Tesla-Chef Elon Musk hat sich von Twitter-Nutzern dazu verpflichten lassen, ein Zehntel seines Anteils am Elektroauto-Hersteller zu verkaufen. In einer von Musk angestoßenen Twitter-Umfrage wurden 57,9 Prozent der Stimmen für den Aktienverkauf abgegeben. Die Reaktion der Aktie: Minus 4,9 Prozent.
Nach Berechnungen des Finanzdienstes Bloomberg würde ein Zehntel von Musks insgesamt 170,5 Millionen Aktien rund 80 Prozent des durchschnittlichen täglichen Handelsvolumens von Tesla-Aktien entsprechen.
„Musk ist wohl der Ansicht, dass die Bewertung der Firma rein ökonomisch gesehen deutlich überhitzt ist. Er nimmt einfach im Moment die Überhitzung raus und gibt Aktien ab."
Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer ist der Ansicht, dass Elon Musk nichts dem Zufall überlässt. „Er macht nichts ohne Hintergedanken. Musk ist wohl der Ansicht, dass die Bewertung der Firma rein ökonomisch gesehen deutlich überhitzt ist. Er nimmt einfach im Moment die Überhitzung raus und gibt Aktien ab“, sagt Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
Wie ist der Verkauf einzuordnen? Es ist nicht verwerflich, bei steigenden Kursen Kasse zu machen. Allen voran wenn man wie Elon Musk rund 17 Prozent der Tesla-Aktien hält. Andere derzeitige und ehemalige Vorstandsmitglieder von Tesla, darunter Robyn Denholm, Kimbal Musk, Ira Ehrenpreis und Antonio Gracias, haben seit dem 28. Oktober, als die Aktien des Unternehmens an der Nasdaq-Börse in die Höhe schnellten, ebenfalls Tesla-Aktien im Wert von Hunderten von Millionen Dollar abgestoßen.
Auch Tesla-Bulle Cathie Wood von ARK-Invest trat zuletzt immer wieder auf der Verkaufsseite auf, um ihren Anteil an Tesla in ihren Fonds zu reduzieren, so dass die Gewichtung nach dem starken Kursantieg nicht zu hoch wird. Das ändert aber nichts an ihrer positiven Einschätzung zu Tesla, was die Zukunft angeht.
Es bleibt dabei: Ob Musk nun seinen Anteil verringern wird oder nicht ändert nichts an der Tatsache, dass Tesla aktuell der Trendsetter im Bereich E-Mobility, Software und autonomes Fahren ist. Allerdings ist das Papier nach dem Hertz-Deal einfach zu weit gelaufen und nach wie vor deutlich überhitzt. Eine Konsolidierung wie sie aktuell eingeläutet wurde, ist demnach also kein Beinbruch sondern schlichtweg eine logische Folge. Halten!