Zuletzt konnte der Elektroauto-Hersteller mit seinen Zahlen Analysten und Anleger nicht ganz zufrieden stellen. Hinzu kommen Werksschließungen in Shenzen und Schanghai. Was macht die Aktie daraus?
Tesla lieferte im ersten Quartal 310.048 Elektrofahrzeuge aus. Analysten hatten im Vorfeld mit 317.000 ausgelieferten Fahrzeugen in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 gerechnet.
Kein Grund aber, für die Tesla-Aktie pessimistisch zu sein. Die Autoindustrie hat mit Ersatzteilknappheit, Inflation und arbeitsrechtlichen Problemen infolge der Covid-Pandemie zu kämpfen. Der Krieg in der Ukraine hat weitere Sorgen über die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen und andere logistische Störungen aufgeworfen.
Angesichts dieses Gegenwinds zeigten sich viele Analysten grundsätzlich beeindruckt von den Tesla-Auslieferungszahlen.
Darüber hinaus bleibt das Gros der Experten optimistisch, dass Tesla die Herausforderungen in der Lieferkette in Zukunft meistern wird.
Die Deutsche Bank bezeichnete die Zahlen für das erste Quartal als einen soliden Start in das Jahr 2022 und sieht das Unternehmen auf dem besten Weg, seine Prognose von 1,49 Millionen ausgelieferten Einheiten in diesem Jahr zu erreichen. Das Kursziel für die Aktie lautet 1.200 Dollar.
"Wir sind nach wie vor beeindruckt von Teslas operativer Leistung angesichts der großen Herausforderungen in der Lieferkette."
"Wir sind nach wie vor beeindruckt von Teslas operativer Leistung angesichts der großen Herausforderungen in der Lieferkette und von seiner Preissetzungsmacht, die das Unternehmen in die Lage versetzen könnte, den starken Druck bei den Rohstoffen mehr als auszugleichen", so Emmanuel Rosner, Analyst bei der Deutschen Bank.
Auch Mark Delaney von Goldman Sachs bleibt optimistisch und sieht für die Aktie Potenzial bis 1.200 Dollar.
"In Kombination mit der höchsten vertikalen Integration in den kritischsten Bereichen der Lieferkette (Halbleiter, Batterien und Rohmaterialien) wird Teslas globale Führungsposition im Bereich der Elektrofahrzeuge unserer Meinung nach selbst von den aggressivsten Wettbewerbern nicht bedroht werden", so Patrick Hummel von der UBS. Hummel hob dabei seine Schätzungen für die Jahre 2022 bis 2024 an und erhöhte sein Kursziel für die Aktie von 1.000 auf 1.100 Dollar.
Die Stromer von Tesla treffen nach wie vor auf eine sehr starke Nachfrage. Es ist jedoch durchaus möglich, dass Chinas Schließung von Shenzhen und Shanghai die Produktion im zweiten Quartal beeinträchtigen wird.
Entspannt sich die Lage in den Krisengebieten, so wird die Aktie von Tesla einen schnellen Rebound starten. Positive Katalysatoren für das Papier könnten im Jahr 2022 das Thema autonome Fahren sowie neue Software-Abos sein. Spannend wird vor allem die Weiterentwicklung der Full Self Drive Features (FSD). Bis jetzt waren die Margen von Tesla größtenteils auf Hardware-Verkäufe zurück zu führen. Sollte Tesla im laufenden Jahr mehr FSD-Funktionen freigeben, wird sich das positiv auf die Margen auswirken.Am 20. April wird Elon Musk die Finanzergebnisse für das erste Quartal vorlegen. Das Papier ist eine Halteposition.