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05.07.2022
Wie die komplette Autobranche hat auch Rivian schwer mit Lieferengpässen zu kämpfen und musste daher die eigenen Produktionsziele wiederholt nach unten korrigieren. Nun hat der E-Autobauer auch beim Aufbau eines eigenen Schnellladenetzes den Rotstift angesetzt und ohne den Schritt zu kommunizieren das Zieljahr kassiert.
Rivian hatte im März 2021 angekündigt, bis Ende 2023 das Rivian Adventure Network aus Schnellladesäulen in den USA und Kanada aufbauen zu wollen. Konkret stellte das Unternehmen dabei mehr als 3.500 Ladepunkte an 600 Orten in Aussicht. Das Unterfangen erinnert stark an das Supercharger-Netz des Konkurrenten Tesla.
The Rivian Adventure Network is bringing DC fast charging to routes across the US and Canada — like along California’s Hwy 395 — with over 3,500 fast chargers at more than 600 sites by end of 2023. Visit our blog for details on all our charging solutions. https://t.co/nKBAZyeN7k pic.twitter.com/LuoTpgRATb
— Rivian (@Rivian) March 18, 2021
Mittlerweile findet sich auf der Website von Rivian kein Hinweis mehr auf das Ziel, die geplante Zahl an Ladesäulen bis zum Ende nächsten Jahres zu errichten. Wohl auch, weil das Unternehmen – ähnlich wie beim Hochfahren der Fahrzeugproduktion – dem eigenen Zeitplan weit hinterherhinkt. Vergangene Woche gaben die Amerikaner bekannt, die ersten drei Standorte des Adventure Networks in Beitrieb genommen zu haben.
An der Börse droht dem E-Autobauer am Dienstag der sechste Verlusttag in Folge. Vorbörslich notieren die Papiere ein Prozent leichter. Von den alten Höchstständen, die im November 2021 kurz nach dem Börsengang erreicht wurden, ist die Aktie mittlerweile 85 Prozent entfernt.
Bei gerade einmal 5.000 produzierten Autos in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres ist eine eigene Ladeinfrastruktur nicht von entscheidender Bedeutung. Die Tatsache, dass 15 Monate nach der Ankündigung erst drei Standorte in Betrieb sind, zeigt jedoch, wie stark die ambitionierten Ziele des Unternehmens und die Wirklichkeit auseinanderlaufen. DER AKTIONÄR bleibt bei Rivian weiter an der Seitenlinie.
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