Im anhaltend turbulenten Marktumfeld nähert sich die Aktie von Siemens Gamesa am Freitag wieder den jüngsten Tiefs. Noch immer treibt die Anleger die Sorge um, dass die tiefgreifenden und teils hausgemachten Probleme den Turbinenbauer noch länger verfolgen könnten. Die Mutter Siemens Energy verschärft nun den Druck.
„Wir erwarten nun vom Management, dass mit Disziplin und aller Konsequenz die Wende vorangetrieben wird“, heißt es aus dem vorab veröffentlichten Redetext von Siemens-Energy-Chef Christian Bruch zur Hauptversammlung am kommenden Donnerstag, den 24. Februar. Im Onshore-Geschäft seien Maßnahmen eingeleitet worden, die allerdings Zeit bräuchten.
Die Gewinnwarnung im Januar sei laut Bruch ein Rückschlag gewesen. Das Marktumfeld im Onshore-Geschäft sei zwar schwierig. Dort belasten die steigenden Kosten für Vorprodukte, aber auch Schwierigkeiten bei der Einführung neuer Produkte. „Dennoch müssen wir feststellen, dass nach wie vor auch interne Probleme das Ergebnis belasten.“
Für Besserung soll ein Wechsel im Gamesa-Management sorgen. Der bisherige Siemens-Energy-Vorstand Jochen Eickholt übernimmt deshalb Anfang März den Chefposten des glücklosen Vorgängers Andreas Nauen. „Jochen Eickholt ist ein ausgewiesener Experte, wenn es um die Sanierung von Unternehmen in schwierigen Situationen geht“, versprach Bruch den Aktionären.
Die schwache Entwicklung von Siemens Gamesa hat zuletzt auch Siemens Energy mehrfach die Zahlen verhagelt. Entsprechend wichtig ist, dass hier die Trendwende gelingt – zumal der Turbinenbauer mit seinem Green-Tech-Geschäft eigentlich für die Zukunft des Konzerns stehen soll. Bis sich erste Erfolge einstellen, kann es aber weiterhin einige Zeit dauern. Anleger warten deshalb vorerst unverändert ab.