Die Auftragsbücher der Turbinenbauer sind gut gefüllt. Nachdem der deutsche Konzern Nordex zuletzt bereits wieder mehrere Aufträge vermeldet hat, folgt nun die Siemens-Windtochter Siemens Gamesa. Ein Großauftrag sorgt am Mittwoch für deutlich steigende Kurse, das Chartbild hellt sich weiter auf.
In Vietnam hat sich Siemens Gamesa einen Doppelauftrag gesichert. Zwei Projekte mit einem Gesamtvolumen von 165 Megawatt sollen Mitte 2021 in Betrieb genommen werden. Hinzu kommen Serviceverträge über zehn respektive 20 Jahre. Siemens Gamesa hat in Vietnam bereits drei Windparks errichtet und sieben weitere im Bau.
Im ersten Quartal war Siemens Gamesa wegen der Corona-Krise aber auch wegen hausgemachter Probleme in die roten Zahlen gerutscht. Doch die Aktie hat sich davon inzwischen erholt. Es wird damit gerechnet, dass die vollen Auftragsbücher für eine strahlende Zukunft sorgen – zumal Siemens Gamesa beim zukunftsträchtigen Offshore-Wind stark aufgestellt ist.
Im September wird die Mutter Siemens sich derweil von ihrer Beteiligung trennen. Das 67-Prozent-Paket wird in die künftig eigenständige Tochter Siemens Energy eingebracht. Ob dies Auswirkungen auf Siemens Gamesa hat, lässt sich derzeit noch kaum abschätzen. Allerdings wurde mit Andreas Nauen zuletzt bereits ein neuer Chef eingesetzt, der die langjährigen Probleme beseitigen soll.
Siemens Gamesa hat in der Vergangenheit viele Fehler gemacht. Doch das Windgeschäft ist aussichtsreich. Das Chartbild sieht zudem gut aus. Favorit des AKTIONÄR in der Branche ist allerdings weiterhin der Weltmarktführer Vestas – auch hier hat die Aktie zuletzt ein Kaufsignal generiert.
Wer es spekulativer mag, kann auch auf Nordex setzen. Der kleinere deutsche Wettbewerber muss aber nach wie vor beweisen, dass er profitabel arbeiten kann. Erst dann dürfte der nachhaltige Befreiungsschlag gelingen.