Die Anteilscheine des britischen Öl- und Gasproduzenten Shell hatten zuletzt etwas geschwächelt. Hauptgrund hierfür ist natürlich die schwache Entwicklung der Ölpreise in den vergangenen Handelswochen. Und daran scheint sich zumindest heute auch kaum etwas zu ändern. So geben Brent, WTI & Co am Freitag im frühen Handel erneut nach.
Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 81,75 US-Dollar. Das waren elf Cent weniger als am Abend zuvor. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 21 Cent auf 77,70 Dollar.
Die Wochenbilanz am Erdölmarkt fällt bislang negativ aus. Im Vergleich zum Wochenbeginn verzeichnen die Notierungen leichte Verluste. Gegenüber dem Jahresstart liegt Rohöl jedoch klar in der Gewinnzone. Die vielen geopolitischen Risiken und das knappe Angebot haben die Preise steigen lassen.
An der knappen Versorgung mit Erdöl dürfte sich vorerst nichts ändern. Viele Experten erwarten, dass die großen Förderländer ihre Produktionsgrenzen in das zweite Halbjahr fortschreiben werden. Der große Verbund Opec+ berät am Wochenende über seine Ausrichtung. Angeführt werden die gut zwanzig Staaten von den Ölgiganten Saudi-Arabien und Russland. Es dürfte spannend werden, ob der Verband wieder einmal entscheidend dazu beitragen kann, dass die Ölpreise nach oben drehen.
Es bleibt dabei: DER AKTIONÄR ist für die Shell-Anteilscheine weiterhin zuversichtlich gestimmt. Die Perspektiven für den breit aufgestellten Global Player sind gut, zudem ist die Bilanz sehr solide, die Bewertung immer noch günstig und der Chart robust. Zwar sind die anhaltenden Aktienrückkäufe (mehr dazu lesen Sie hier) eher ein Zeichen von anhaltender Ideenlosigkeit und langfristig betrachtet wenig sinnvoll, kurzfristig könnten sie der Kursentwicklung aber natürlich helfen. Die Dividendenperle bleibt ein Kauf. Das Investment sollte nach wie vor mit einem Stoppkurs bei 26,00 Euro nach unten abgesichert werden.
Mit Material von dpa-AFX