Die Kursentwicklung der Shell-Aktie war in den vergangenen Handelswochen relativ mau. Zu Wochenbeginn sorgten die anziehenden Ölpreise zumindest kurzfristig wieder für etwas Schwung. Doch geht es nach der Mehrheit der Analysten, so dürften die Anteilscheine des britischen Energieriesen bald deutlich höher stehen.
So hat etwa die kanadische Bank RBC die Einstufung der Dividendentitel auf "Outperform" mit einem Kursziel von 3.400 Britische Pence (umgerechnet 39,66 Euro) belassen. Nach einem drei Jahre währenden Bullenmarkt für Rohstoffe gebe es nun Anzeichen einer Normalisierung, betonte Analyst Biraj Borkhataria. So seien die Gaspreise und die Margen im Raffineriegeschäft mittlerweile deutlich niedriger als noch vor einem Jahr. Zudem seien die Investoren mit Blick auf die Ausschüttungen im Sektor vorsichtiger geworden. Shell habe derweil im zweiten Quartal von den Segmenten Exploration und Produktion sowie Vermarktung profitiert.
Zudem stuft die US-Investmentbank Goldman Sachs Shell unverändert mit "Buy" ein (Kursziel: 43 Euro). Daraus würde sich Aufwärtspotenzial von 30 Prozent errechnen. Der Ölkonzern habe starke Zahlen für das zweite Quartal ausgewiesen, so Analyst Michele della Vigna. Dies sowie die gesunde Bilanz machten den Weg frei für höhere Rückflüsse an die Aktionäre im kommenden Jahr.
Indes hat die DZ Bank den fairen Wert für die Aktie von 38 auf 40 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Die jüngsten Quartalszahlen des Ölkonzerns hätten die Erwartungen übertroffen, erklärte Analyst Werner Eisenmann. Selektivere Investitionen, Kostenkontrolle, Portfoliobereinigungen sowie die Marktführerschaft bei LNG und Marketing seien die Erfolgsfaktoren für einen hohen Cashflow zur Finanzierung attraktiver, nachhaltiger Aktionärszuwendungen. Dazu komme die weiter niedrige Bewertung der Aktie.
Auch DER AKTIONÄR ist wegen der guten Perspektiven für den breit aufgestellten Global-Player zuversichtlich gestimmt. Darüber hinaus ist die Bilanz sehr solide, die Bewertung immer noch günstig und der Chart aussichtsreich. Die Dividendenperle, die aktuell mit einer Rendite von vier Prozent lockt, bleibt ein Kauf. Der Stoppkurs sollte bei 26,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX