Die Aktie von Shell nähert sich weiter ihrem bisherigen Allzeithoch bei 2.956 Britischen Pence (34,91 Euro) an. Das anhaltend hohe Niveau der Ölpreise hilft den Anteilen des Öl- und Gasproduzenten natürlich bei diesem Unterfangen. Allerdings zwickt es bei einem derart großen Energieriesen auch immer wieder an verschiedenen Stellen im Konzern.
Der Öl- und Gaskonzern Shell erwartet im zweiten Quartal Abschreibungen von bis zu zwei Milliarden US-Dollar (1,85 Milliarden Euro). Das Management des britischen Unternehmens begründete diesen Schritt unter anderem mit Verzögerungen beim Bau einer Biospritanlage in Rotterdam, wie aus einer am heutigen Freitag in London veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Die Baupause führe zu Wertberichtigungen von 600 Millionen bis einer Milliarde Dollar, so das Unternehmen. Außerdem schreibt Shell 600 bis 800 Millionen Dollar auf ein Chemiewerk in Singapur ab.
Für das zweite Quartal kündigte der Konzern des Weiteren niedrigere Gashandelserträge an. Die Ergebnisse dürften auf dem Niveau des Vorjahres liegen, aber unter denen des ersten Quartals. Shell begründete dies mit saisonalen Verschiebungen. Der Gashandel war zuletzt ein großer Ergebnistreiber bei Shell. Der Konzern will die Zahlen am 1. August vorlegen.
DER AKTIONÄR hält an seiner zuversichtlichen Einschätzung für die Shell-Anteile fest: Die Perspektiven für den breit aufgestellten Global-Player sind weiterhin gut. Zudem glänzen die Briten mit einer starken Kostenstruktur und einer soliden Bilanz. Darüber hinaus ist die Bewertung im Branchenvergleich und auch im historischen Vergleich immer noch sehr günstig. Glückt dem Kurs, der zuletzt einen soliden Aufwärtstrend ausgebildet hat, nun auch der Sprung über das bisherige Rekordhoch, wäre der Weg nach oben frei. Die Dividendenperle bleibt daher ein Kauf. Der Stoppkurs sollte unverändert bei 26,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX