Im turbulenten Marktumfeld zeigt sich auch die RWE-Aktie am Mittwoch sehr volatil. Die Aktie konnte sich von den Tiefs im frühen Handel aber schnell lösen und sogar ins Plus drehen. Die Angst vor weiteren Verwerfungen am Energiemarkt belastet dennoch weiter. Das Management bekommt derweil vor der Hauptversammlung am morgigen Donnerstag, 28. April, Unterstützung.
Nachdem Russland seine Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien eingestellt hat, geraten auch die deutschen Versorger unter Druck. Bei den Anlegern herrscht wieder Angst, dass volatile Energiepreise für Verwerfungen bei den Ergebnissen sorgen könnte. Allerdings sollte hier inzwischen auch viel eingepreist sein, nachdem das Vorgehen Russlands nach den Entwicklungen der letzten Wochen nicht mehr allzu überraschend sind.
Keine Unterstützung für Enkraft
Derweil haben die großen Fondsgesellschaften vor der Hauptversammlung dem RWE-Management den Rücken gestärkt. Sie wollen die Forderung des aktivistischen Investors Enkraft nach einer Abspaltung des Kohlegeschäfts nicht unterstützen. Dieser will durch eine rasche Trennung eine deutliche Steigerung des Börsenwerts von RWE forcieren.
„Wir möchten nicht die Handlungsoptionen des Managements per formalen Beschluss begrenzen und durch harte zeitliche Ziele und Offenlegung von Informationen die Verhandlungsposition von RWE schwächen“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Fondsmanager Ingo Speich von Deka Investment aus seiner geplanten Rede zur Hauptversammlung. „Daher stimmen wir gegen den Aktionärsantrag von Enkraft.“ Ähnlich sieht es Hendrik Pontzen von Union Investment: „Der Umwelt ist nicht geholfen, wenn RWE weniger CO2 emittiert und dafür ein anderer Eigentümer die rheinische Braunkohle verstromt.“
Die RWE-Aktie hält sich trotz der Verwerfungen am Energiemarkt stabil. Die starke Positionierung bei grünen Energien zahlt sich hier aus. Noch lässt die Bewertung aber Luft nach oben, vor allem wenn sich das Marktumfeld wieder beruhigt. Anleger können zugreifen.