Nach dem schwachen Jahresstart hat die RWE-Aktie sich zuletzt wieder gut entwickelt. Während es operativ weiter gut läuft und der Wandel hin zu grünen Energien voranschreitet, geht der Ärger mit den Klimaaktivisten weiter. Nicht nur in Lützerath sondern auch in Hambach verzögern sich die Arbeiten.
So haben Klimaaktivisten einen Schaufelradbagger im Braunkohletagebau Hambach im rheinischen Braunkohlerevier besetzt. Insgesamt vier Menschen seien seit den frühen Morgenstunden auf dem Bagger, sagte ein RWE-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Dieser habe den Betrieb eingestellt. Die Polizei sei informiert.
Nach Angaben der Protestgruppe „Gegenangriff – für das gute Leben“ haben acht Aktivisten den Bagger besetzt. Mit der Aktion wolle man sich mit den Menschen im Dorf Lützerath solidarisch zeigen. Zudem kritisierte die Gruppe das dortige Vorgehen der Polizei und forderte die Vergesellschaftung der Energieproduktion.
Zeitnaher Lützerath-Abriss
Derweil geht RWE davon aus, dass der Abriss von Lützerath schon bald abgeschlossen sein wird. Man erwarte, dass der Rückbau noch acht bis zehn Tage dauere, sagte ein Firmensprecher der Rheinischen Post. „Im März oder April könnte der Tagebau dann das frühere Dorf erreichen und abbaggern.“ Bis zum Ende des Rückbaus wolle die Polizei vor Ort bleiben.
Lützerath ist seit Tagen von der Polizei abgeriegelt und mit einem doppelten Zaun umgeben. Die Gebäude der kleinen Siedlung auf dem Gebiet der Stadt Erkelenz westlich von Köln werden derzeit abgerissen, um RWE zu ermöglichen, die darunter liegende Kohle abzubaggern. Klimaaktivisten hatten das verlassene Dorf besetzt.
Am Sonntagabend teilte die Polizei mit, das Dorf mit Ausnahme von zwei Aktivisten in einem Tunnel geräumt zu haben. „Es besteht Kontakt zu den Personen, die jedoch jegliche Rettungsversuche ablehnen“, sagte der RWE-Sprecher. RWE lade eine Autobatterie regelmäßig auf, die die Aktivisten für die Lüftungsanlage des Schachts benutzten, und leite Sauerstoff hinein.
RWE ist den Ärger mit den Klimaaktivisten gewohnt. Dennoch sind der Aufwand und die Verzögerungen natürlich ärgerlich. Die Auswirkungen auf die Zahlen sollten aber überschaubar bleiben. Die Aktie dürfte im Jahresverlauf weiter zulegen und bleibt ein Basisinvestment im DAX.
Mit Material von dpa-AFX