Der Versorger RWE treibt seine neue, grüne Strategie konsequent voran. Eine wichtige Rolle soll dabei auch der Megatrend Wasserstoff spielen. Nach der Kooperation mit Novatek in Russland plant der DAX-Konzern nun auch mit dem Turbinenhersteller Kawasaki ein neues Projekt.
RWE und Kawasaki planen am Gaskraftwerksstandort Lingen im Emsland den Bau einer wasserstofffähigen Gasturbine zur Stromerzeugung. Die Pilotanlage mit einer Kapazität von 34 Megawatt soll Mitte 2024 in Betrieb gehen. Es handele sich um eine der ersten derartigen Anlagen im Industriemaßstab weltweit, teilte RWE mit. Die Turbine kann den Angaben zufolge mit jeder beliebigen Kombination aus Erdgas und Wasserstoff sowie nur mit Wasserstoff betrieben werden. Zum Einsatz kommen soll sogenannter grüner Wasserstoff, der zuvor mit Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen wurde.
Solche Gasturbinen sollen Schwankungen im Stromnetz ausgleichen, die durch den wachsenden Anteil an wetterbedingt schwankenden Erneuerbaren Energien zu erwarten sind. Sie sollen damit zur Versorgungssicherheit beitragen. Über die Kosten der Anlage wurde nichts bekannt. Es sollen Fördergelder beantragt werden, sagte ein RWE-Sprecher.
RWE betreibt in Lingen bereits drei Gaskraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt mehr als 1.800 Megawatt. Der Standort spielt eine wichtige Rolle in der Wasserstoffstrategie von RWE. Im Rahmen des Projekts GET H2, an dem zahlreiche Unternehmen beteiligt sind, will RWE dort bis 2024 eine große Elektrolyseanlage errichten, die mit Windstrom aus der Nordsee Wasserstoff erzeugen soll. An einem anderen Standort in Lingen in der Nähe betreibt RWE ein Atomkraftwerk.
RWE geht Schritt für Schritt den richtigen Weg. Das wird sich langfristig auch an der Börse auszahlen. Noch lässt der Sprung nach oben nach dem jüngsten Kaufsignal zwar auf sich warten. Doch zeitnah sollten höhere Kurse realistisch sein.
Mit Material von dpa-AFX