Nach dem kräftigen Kursanstieg seit Mitte Oktober hat sich die Lage bei der RWE-Aktie zuletzt wieder etwas beruhigt. Der Sprung auf ein neues Mehrjahreshoch lässt damit trotz der guten Rahmenbedingungen vorerst noch auf sich warten. Neuen Schwung verleiht nun allerdings eine optimistische Studie von JPMorgan.
Dank der inzwischen bekannten Details zu den Gaspreisdeckeln in Deutschland und Großbritannien setzt Analyst Vincent Ayral in seinem Bewertungsmodell jetzt auf weniger konservative Rohstoffprognosen. Seine Gewinnschätzungen liegen nach eigenen Angaben für 2023 und 2024 um 57 beziehungsweise 94 Prozent über dem Konsens. Das Kursziel senkte er zwar leicht von 60 auf 59 Euro, damit sieht er aber immer noch rund 40 Prozent Potenzial.
Immer wieder schreiben die Experten der RWE-Aktie viel Potenzial zu. Die Kursziele liegen regelmäßig deutlich über dem aktuellen Kurs. Ein neues Kaufsignal scheint demnach nur eine Frage der Zeit zu sein. Noch ist das Mehrjahreshoch bei 43,97 Euro zwar rund zwei Euro entfernt, höher notierte die Aktie allerdings letztmals 2011, bevor die Atomkatastrophe die jahrelange, rasante Talfahrt der deutschen Versorgeraktien eingeläutet hatte.
Das starke grüne Portfolio, die attraktive Bewertung und die überzeugende operative Entwicklung sprechen für RWE. Die Aktie dürfte 2023 den Weg nach oben einschlagen. Anleger können auf dem aktuellen Niveau weiterhin zugreifen.