Am Dienstag kletterte die RWE-Aktie wieder in den Bereich der jüngst erreichten Mehrmonatshochs. Für die langfristige Kursentwicklung bleibt aber nach wie vor der Ausbau der Erneuerbaren Energien entscheidend. Konzernchef Markus Krebber nimmt hier nun auch die neue Bundesregierung in die Pflicht.
„Die Zeit drängt“, fordert Krebber im Handelsblatt, dass den Ankündigungen nun bald Taten folgen. „Wenn Deutschland die Ziele für 2030 erreichen will, braucht es Ende nächsten Jahres Klarheit über alle relevanten Rahmenbedingungen.“ Das gelte sowohl für den Ausbau der Erneuerbaren als auch für die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für die Netze.
Der RWE-Chef fordert vor allem Tempo beim Ausbau, zeigt sich bei der Art aber flexibel. „Es muss alles gebaut werden, was geht: Windenergie offshore und onshore, Solarenergie, Speicher.“ Die größte Herausforderung sei derweil der Bau von Gaskraftwerken, welche später auf Wasserstoff umgestellt werden können: „Wir brauchen deutlich mehr Gaskraftwerke.“ Außerdem gilt für Krebber: Erst wenn die Versorgung garantiert sei, könne der Kohleausstieg auf 2030 vorgezogen werden.
Unterstützung durch die Bundesregierung wäre bei RWE natürlich sehr zu begrüßen. Doch unabhängig davon treibt der Konzern den Umbau hin zu grünen Energien konsequent voran. Dies dürfte sich künftig auch stärker in der Bewertung der Aktie widerspiegeln. Der DAX-Titel bleibt ein klarer Kauf.