Trotz Prognoseanhebung ist die Aktie von RWE in der vergangenen Woche unter Druck geraten. Vorsichtige Aussagen zu den Erneuerbaren Energien kamen an der Börse nicht gut an. Derweil ist nach wie vor offen, wie der Versorger für den Kohleausstieg entschädigt wird. CEO Rolf Martin Schmitz hat seine Milliardenforderungen noch einmal konkretisiert.
RWE fordert Entschädigungen von 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro je Gigawatt abgeschalteter Leistung. Der Konzern selbst rechnet, bis zu drei Gigawatt vom Netz zu nehmen. Alleine das Stehenlassen des Hambacher Forstes bezifferte Schmitz im Interview mit dem Deutschlandfunk auf etwa 1,5 Milliarden Euro. Zudem koste die sogenannte Schwarzfähigkeit – also das Hochfahren anderer Blöcke aus sich selbst heraus - zur Besicherung der Fernwärme ungefähr 500 Millionen Euro.
„Wir sind in intensiven Gesprächen“, sagte Schmitz derweil zu den Verhandlungen mit dem Bundeswirtschaftsministerium über die vorzeitige Abschaltung von Braunkohlekraftwerken. Man sei „aber sicherlich noch ein ganzes Stück von Lösungen entfernt.“ Eine klare Lösung bis Ende des Jahres hält Schmitz allerdings für realistisch machbar. Diese könnte dann auch ins Gesetz zum Kohleausstieg einfließen.
Der Kohleausstieg hält immer noch viele Fragezeichen bereit. Doch RWE ist aber auf dem richtigen Weg. Mit der Rückbesinnung auf Erneuerbare Energien hat sich der Konzern selbst wieder eine Zukunft gegeben. Die Aktie ist weiter attraktiv. Anleger bleiben dabei.