Der Kohleausstieg beschäftigt Deutschland inzwischen schon seit Monaten. Am Mittwoch hat der Bund nun endlich Klarheit geschafft, das Kabinett hat den Gesetzesentwurf für den Ausstieg bis 2038 verabschiedet. Für RWE bedeutet das Rechtssicherheit, die Aktie setzt ihren Höhenflug fort.
Bis 2022 soll die Leistung der Braunkohlekraftwerke von 21 Gigawatt (GW) Ende 2019 auf 15 GW zurückgehen. 2030 sollen es noch neun GW sein, ab 2038 wird dem Plan nach gar keine Braunkohle mehr verstromt. Auch bei den Steinkohlekraftwerken steht der Plan. Von zuletzt 23 Gigawatt soll die Leistung bei 2022 auf 15 und bis 2030 auf acht GW sinken. Auch hier ist das Aus für 2038 geplant.
Der Bund zahlt den Braunkohleversorgern insgesamt 4,35 Milliarden Euro. 2,6 Milliarden Euro davon fließen in den Westen Deutschlands und damit hauptsächlich an RWE. Bei der Steinkohle dagegen sind Auktionen geplant. Die Höhe der Entschädigung sinkt über die Jahre. Wer zum Zug kommt, nimmt seine Kraftwerke vom Netz.
Von Seiten der Regierung wird das Gesetz als Durchbruch gefeiert. Umweltschützer dagegen kritisieren, dass der Ausstieg zu langsam erfolge und Vorschläge der Kohlekommission ignoriert wurden. Die Wahrheit liegt voraussichtlich in der Mitte. Klar ist, dass es bei diesem Thema Kompromisse geben muss. Versorgungssicherheit und Energiewende unter einen Hut zu bringen, wirft noch viele Herausforderungen auf – für Konzerne, Politik und Arbeitnehmer.
RWE wird den entstehenden Schaden durch die Kompensationszahlungen nicht komplett decken können. Dennoch bekommt der Versorger mehr Geld als am Markt erwartet worden war. Das kommt gut an, zumal dann mehr Geld für Investitionen in die zukunftsträchtigen Erneuerbaren Energien übrig bleibt. RWE ist auf dem richtigen Weg. Anleger lassen die Gewinne laufen.