Am Dienstag haben sich RWE, das Bundeswirtschaftsministerium und das NRW-Wirtschaftsministerium auf einen schnelleren Kohleausstieg im Westen geeinigt. Allerdings laufen auch zwei Braunkohlekraftwerke wegen der Energiekrise länger als bislang geplant. Für RWE ist die Entwicklung durchaus positiv.
Laut der Vereinbarung sollen die RWE-Kohlekraftwerke Neurath F und G sowie Niederaußem K mit insgesamt 3.000 Megawatt bereits Ende März 2030 vom Netz gehen. Bislang war dies bis Ende 2038 vorgesehen. Allerdings sollen die Kraftwerksblöcke Neurath D und E, die eigentlich Ende dieses Jahres abgeschaltet werden sollten, nun bis Ende März 2024 in Betrieb bleiben, um in der aktuellen Energiekrise Gas zu sparen und Braunkohle stärker zu nutzen.
Goldman-Sachs-Analyst Alberto Gandolfi rechnet damit, dass die Gewinnschätzungen für RWE am Markt nun zweistellig steigen werden. Er sieht auch höhere Chancen, dass der EU-Strompreisdeckel bei 180 Euro je Megawattstunde kommt. Lob gab es ebenfalls von Bernstein-Expertin Deepa Venkateswaran. Die Kohlepläne seien positiv für die langfristige Nachhaltigkeits-Strategie des Konzerns.
RWE ist gut gerüstet für die Veränderungen am Energiemarkt. Der Konzern hat ein starkes grünes Portfolio, das durch den jüngsten Milliardendeal weiter diversifiziert wird. Die Aktie ist auch günstig bewertet und bleibt ein Kauf.