Der Wandel hin zu grünen Energien hat bei RWE 2022 deutlich Fahrt aufgenommen und soll auch im neuen Jahr weiter auf Hochtouren laufen. Doch auch die konventionellen Energien spielen weiter eine wichtige Rolle und sorgen immer wieder für Aufregung bei Klimaaktivisten. Aktuell richten sich die Blicke auf das Braunkohledorf Lützerath.
Dort sollen am Montag Vorbereitungen für die erwartete Räumung des von Aktivisten besetzten Weilers beginnen. Nach Angaben der Polizei will RWE neben Lützerath an Flächen arbeiten, die für einen späteren Räumungseinsatz benötigt würden. Die Polizei sei vor Ort, um das Vorhaben gegen mögliche Störaktionen abzusichern. Darüber hinaus sollen von Montag an Zufahrten rund um Lützerath gesperrt werden und vorerst auch gesperrt bleiben.
Parallel dazu beschäftigen sich auch die Aktivisten mit der möglichen Räumung der Siedlung. Sie haben für 11:00 Uhr ein „Aktionstraining“ in Lützerath angekündigt. „Wir üben, wie wir die Räumung und den Abriss von Lützerath mit verschiedenen Methoden blockieren können“, hieß es in der Ankündigung. Auch in anderen Städten soll es derartige Trainings in den kommenden Tagen geben. Die Aktivisten versuchen, Unterstützer zu aktivieren.
Lützerath in der Nähe von Erkelenz im Kreis Heinsberg soll zur Kohlegewinnung abgebaggert werden. In den Häusern, deren einstige Bewohner weggezogen sind, leben allerdings Aktivisten, die um den Ort kämpfen wollen. Für das Abbaggern und Verbrennen der Kohle sehen sie keine Notwendigkeit. Grundstücke und Häuser gehören aber RWE.
Mit einer Räumung von Lützerath wird noch im Januar gerechnet. Der Kreis Heinsberg hat eine Allgemeinverfügung bekannt gemacht, die Personen den Aufenthalt in Lützerath untersagt. Werde diesem Platzverweis keine Folge geleistet, so biete die Verfügung die Grundlage „zur Ergreifung von Räumungsmaßnahmen ab dem 10. Januar“, so der Kreis.
Die Probleme mit den Aktivisten sind bekannt. Aktuell wird die Kohlekraft aber noch benötigt, um die Energiekrise zu meistern. Langfristig ist RWE auf dem richtigen Weg, diese konventionellen Energien durch grüne Alternativen zu ersetzen. Das wird sich auch an der Börse auszahlen – und die Aktie 2023 weiter steigen lassen.
Mit Material von dpa-AFX