Projektierer und Betreiber von Wind- oder Solarparks sind derzeit besonders gefragt an der Börse. Beinahe durch die Bank konnten die Aktien auch am Donnerstag wieder deutlich zulegen. Zu den Gewinnern gehörte auch RWE. Der Versorger hat mit dem gut 400 Millionen Euro schweren Nordex-Deal seinen Wandel zu mehr Erneuerbaren Energien weiter vorangetrieben. Das kommt gut an.
Analystin Wanda Serwinowska würdigte den möglichen Nordex-Deal sowie die überdurchschnittliche Ergebnisentwicklung im Handelsgeschäft und hob die Ergebnisschätzungen für das laufende Jahr sowie 2023 und 2024 an. Wegen der Kapitalerhöhung senkte sie gleichzeitig zwar die Prognosen für den Gewinn je Aktie in den kommenden Jahren. Dennoch hab die Expertin das Kursziel von 30 auf 35 Euro, die Einstufung lautet weiter „Outperform“.
Für 402,5 Millionen Euro wird RWE das europäische Projektentwicklungs-Portfolio von Nordex übernehmen. Doch damit soll noch nicht Schluss sein. Auch die zwei Milliarden Euro aus der Kapitalerhöhung sollen für den Ausbau des Portfolios an Erneuerbaren Energien hergenommen werden. Kleinere Zukäufe hat der Konzern da laut Finanzchef Markus Krebber im Blick. Noch ist aber offen, welche Projekte RWE letztlich genau übernehmen will.
Der Nordex-Deal hat die Bewertungsmaßstäbe für Wind- und Solarparkprojekte verschoben. RWE hat viel Geld auf den Tisch gelegt und könnte dies erneut tun. Doch das sollte sich auszahlen. Die Renditen sind gut und sicher, die Nachfrage nach solchen Projekten steigt immer weiter. Die RWE-Aktie nähert sich wieder dem Mehrjahreshoch. Anleger können weiter zugreifen.