Im nervösen Marktumfeld konnte sich die RWE-Aktie in den vergangenen Tagen nicht nachhaltig von der 34-Euro-Marke nach oben absetzen. Mit dem Rückendwind der Fed könnte aber auch der Versorger nun von der freundlichen Stimmung am Markt profitieren. Der Konzern arbeitet derweil weiter an seinem Umbau und peilt wohl einen weiteren Verkauf an.
Laut Handelsblatt will RWE das Gasspeichergeschäft in Tschechien, welches nicht mehr zum Kerngeschäft zählt, verkaufen. Bereits im ersten Halbjahr 2022 soll Barclays eine Auktion starten, die Sparte könnte dabei mit rund 500 Millionen Euro bewertet werden.
RWE Gas Storage CZ betreibt sechs Speicher mit einem Gesamtvolumen von 2,7 Milliarden Kubikmetern. Interessant dürfte das Geschäft vor allem für Konzerne sein, die im Ost-West-Erdgashandel aktiv sind. Diese können Gas billig einkaufen, einlagern und dann bei hohen Preisen wieder verkaufen. Als Interessenten werden in dem Bericht etwa CEZ, OMV oder Wintershall genannt.
Allerdings sind die Gasspeicher im Gegensatz zu anderen Assets aus dem Bereich keine regulierten Vermögenswerte. Finanzinvestoren dürften deshalb weniger Interesse zeigen, was zu einer weniger hohen Bewertung führen könnte. Dennoch ist die Bedeutung der Speicher für die Versorgungssicherheit durchaus groß – gerade, wenn in Europa Gas wieder knapp werden sollte.
Interessenten für das Geschäft sollte es geben. RWE bekommt damit weiteres Geld, das in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investiert werden kann. Langfristig wird sich die neue Strategie auch in einer höheren Bewertung widerspiegeln. Die Aktie bleibt auf der Kaufliste des AKTIONÄR.