Nach den erneut überraschend hohen Inflationsdaten aus den USA ist der DAX wieder auf Talfahrt gegangen. Unbeeindruckt davon zeigt sich aber die RWE-Aktie, die ihrem Ruf als defensiver Titel gerecht wird. Positive Analystenstimmen sorgen dafür, dass der Versorger mit einem Plus von knapp drei Prozent den deutschen Leitindex anführt.
Goldman Sachs sieht angesichts der Energiekrise und steigender Zinsen starke Veränderungen in der europäischen Versorgerbranche. Unternehmen aus Nordeuropa seien im Vorteil gegenüber denen aus dem Süden, so Analyst Alberto Gandolfi. Hintergrund: Finanzstärkere Länder könnten die Spielregeln hinsichtlich der Bezahlbarkeit von Energie durch Preisbremsen komplett ändern.
Gandolfi bevorzugt Unternehmen mit starken Bilanzen und Profiteure der Elektrifizierung. Dazu zählt RWE. Das Kursziel sieht er für den DAX-Konzern bei 60 Euro, die Aktie bleibt auf der „Conviction Buy List“.
Rückenwind gab es auch von der Deutschen Bank, die RWE als „Catalyst Call“ bezeichnet. Als Kurstreiber wird hier das Wachstum bei Erneuerbaren Energien genannt. Trotz regulatorischer Initiativen und steigender Kapitalkosten sieht er das Kursziel für den DAX-Titel bei 54 Euro.
Die RWE-Aktie kam zuletzt zwar auch leicht unter Druck. Doch der Versorger schlägt sich nach wie vor deutlich besser als der Gesamtmarkt. Durch den Fokus auf grüne Energien stimmen die Aussichten, auch die Bewertung ist stimmig. Die Aktie bleibt einer der attraktivsten Werte im DAX.