Endlich einmal wieder gute Nachrichten für die arg gebeutelten Anteilseigner des britisch-niederländischen Öl- und Gasproduzenten Royal Dutch Shell: Nachdem die Ölpreise zuletzt gefallen sind wie ein Stein, ging es im gestrigen Handel wieder kräftig bergauf. Noch bemerkenswerter ist allerdings der Grund, weshalb es nach oben ging.
Denn ausgerechnet Donald Trump, der die OPEC über Jahre hinweg dafür kritisiert hatte, dass sie das Angebot künstlich niedrig halte und damit den Ölpreis seiner Meinung nach ungerechtfertigt verteuere, will nun Medienberichten zufolge bei Saudi-Arabien um eine Förderkürzung bitten.
US-Fracker kämpfen ums Überleben
Hintergrund: Auf dem aktuellen Preisniveau werden sehr viele US-Frackingunternehmen insolvent gehen. Denn das Verfahren, Öl und Gas auf Schiefergestein zu pressen, ist nicht nur sehr schädlich für die Umwelt, sondern auch sehr teuer. Nun sollen offenbar Branchenvertreter Trump gebeten haben, sich für eine saudische Förderkürzung einzusetzen.
Denn eigentlich wollen Saudi-Arabien und Russland ihre Förderung weiterhin nach oben schrauben, um damit einen Preiskampf zu entfachen, den viele Konkurrenten – allen voran die Fracking-Firmen - nicht überleben dürften.
Es dürfte spannend werden, ob die Überflutung des Marktes mit billigem Öl gestoppt werden kann. Gelingt es, dann ist die Aktie von Royal Dutch Shell auf dem aktuellen Niveau ein ganz klarer Kauf.
Da sich aber aktuell immer noch keine Lösung in diesem komplizierten Streit abzeichnet, können Anleger ihr Pulver vorerst noch trocken halten und an der Seitenlinie abwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Royal Dutch Shell.