Die Hausse bei den Ölaktien geht weiter. Die Papiere der großen Ölproduzenten wie Royal Dutch Shell oder auch BP können auch zum Wochenausklang weiter zulegen. Der Grund: Der Ölpreis zieht nach dem US-Arbeitsmarktbericht weiter an. Sowohl Brent als auch WTI erreichen Mehrjahreshochs.
Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 83,08 US-Dollar. Das waren 1,13 Dollar mehr als am Donnerstag. Mit 83,43 Dollar erreichte der Brent-Preis zeitweise den höchsten Stand seit November 2018. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,47 Dollar auf 79,77 Dollar. Mit zeitweise 80,11 Dollar war der WTI-Preis erstmals seit November 2014 über 80 Dollar gestiegen.
Haupttreiber der Rohölpreise bleibt die angespannte Versorgungslage. Sie hatte die Preise in dieser Woche auf mehrjährige Höchststände getrieben, bevor eine Korrektur einsetzte. Ausschlaggebend hierfür waren Äußerungen aus Russland, die eine hohe Gasversorgung Europas nahelegten. Die derzeit hohen Gaspreise machen sich Experten zufolge auch am Ölmarkt bemerkbar, da Erdöl in Grenzen als Gasersatz dienen kann.
Für zeitweise Belastung hatten zuletzt auch Spekulationen gesorgt, dass die USA einen Teil ihrer strategischen Erdölreserven freigeben könnten. Am Donnerstag stellte jedoch das Energieministerium klar, dass dies derzeit nicht geplant sei. Daraufhin hatten die Ölpreise spürbar angezogen.
„Vollständig vom Tisch dürfte das Thema Freigabe der strategischen Ölreserven dennoch nicht sein, sollten die Ölpreise weiter steigen“, schreibt Commerzbank-Volkswirt Carsten Fritsch. Schließlich dürfte angesichts der aktuell robusten Nachfrage und der restriktiven Förderpolitik des Ölverbundes Opec+ der Markt bis zum Jahresende angespannt bleiben.
An der Meinung des AKTIONÄRs hat sich nichts geändert: Die Aktien der Erdölproduzenten schreien zwar nach einer Konsolidierung. Doch die Kaufsignale sind stark und dürften für die kommenden Monate übergeordnet für weiter steigende Kurse sorgen.
(mit Material von dpa AFX)