2022 hat Rivian 20.332 elektrische Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Diesen Wert will der Konzern 2023 auf 50.000 Fahrzeuge steigern. Damit blieb das Unternehmen hinter den Analystenschätzungen zurück. Dennoch dürfte das Ziel kein Selbstläufer sein. Vermutlich unter anderem deshalb befindet sich Rivian aktuell in Gesprächen mit Amazon.
Der E-Commerce-Riese ist mit einem Anteil von 17 Prozent nicht nur größter Aktionär bei Rivian, sondern verfügt auch über einen exklusiven Deal über die Belieferung mit Vans des Autobauers. Die Abmachung wurde 2019 getroffen, läuft bis 2030 und geht über ein Volumen von 100.000 Lieferwägen. Für das laufende Jahr hat Amazon 10.000 Vans bestellt, was am unteren Ende der zuvor angegebenen Spanne liege, berichtet das Wall Street Journal mit Verweis auf Insider. Auch zuvor habe der Konzern mit überschaubaren Bestellungen enttäuscht.
Daher visiert Rivian nun eine Auflösung der Exklusivitätsklausel an. Aktuell befinden sich die Unternehmen in Gesprächen, so das Wall Street Journal. So könnten weitere neue Kunden angeworben werden. An der Beziehung zwischen den Unternehmen ändere sich derweil nichts, erklärte eine Rivian-Sprecherin. Diese war und sei weiterhin positiv und man arbeite weiter eng zusammen. Man navigere lediglich durch ein sich veränderndes wirtschaftliches Klima.
Eine Unternehmenssprecherin von Amazon erklärte, dass Rivian ein wichtiger Partner für Amazon bleibe. An der Vereinbarung mit Rivian habe sich nichts geändert.
Ein Ende der Exklusivität des Deals dürfte Rivian helfen mehr Fahrzeuge zu verkaufen. Jedoch wird der Konzern immer wieder von Rückschlägen getroffen. Zudem verbrennt das Unternehmen ordentliche Summen an Geld, weshalb jüngst auch eine Wandelanleihe ausgegeben wurde. Anleger bleiben an der Seitenlinie.