Die IPO-Euphorie um Rivian verfliegt zunehmend. Am Freitag rutscht die Aktie auf den tiefsten Stand seit dem Tag des Börsengangs vor zwei Wochen. Der E-Autobauer sah sich zuletzt einer Reihe von Negativmeldungen ausgesetzt und enttäuschte nun auch noch diejenigen, die eines seiner Modelle vorbestellt haben.
Bereits am Mittwoch vor dem Feiertag in den USA hatte die Rivian-Aktie vier Prozent an Wert verloren. Am Freitagvormittag gab der Kurs in der Spitze sieben Prozent nach. Damit rissen die Papiere auch das Wochentief vom Montag bei 108,20 Dollar und notierten so tief wie seit dem Tag des Börsengangs vor zwei Wochen nicht mehr.
Zuletzt hatte der E-Autobauer mit schlechten Nachrichten zu kämpfen: Zuerst machten Berichte über unkorrekte Angaben zur Batterieleistung und Reichweite des Elektro-Vans die Runde, dann kündigte Ford-CEO Jim Farley an, von Plänen zur gemeinsamen Entwicklung von zwei Stromern mit Rivian Abstand zu nehmen.
Nun sorgt das Unternehmen selbst für Unmut. In einer E-Mail an Kunden, die den R1S SUV vorbestellt hatten, kündigt Rivian an, dass die ersten Fahrzeuge frühestens zwischen Mai und Juli ausgeliefert werden. Ursprünglich sollte die Auslieferung bereits im Januar anlaufen.
Trotz der Negativmeldungen in den letzten Tagen ist die Stimmung der Anleger für Rivian noch nicht komplett gekippt. Die nach wie vor aberwitzig hohe Bewertungen des E-Autobauers birgt erhebliches Potenzial für Rückschläge und eine anhaltend hohe Volatilität.