Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Aggressor Russland sorgen am Rohstoff-Markt für Verwerfungen. Die E-Auto-Branche ist besonders betroffen. Wichtige, für die Batterie-Produktion benötigte Rohstoffe und Teile sind nicht ausreichend verfügbar, Renault stoppt sogar die Bestellung von E-Autos. Doch der E-Mobilität Batterie-Index reagiert stark.
Die Renault-Händler in Deutschland nehmen ab 25. März 2022 keine Bestellungen mehr für alle Elektroautos und Plug-in-Hybride an. Bis Freitagabend werden abgeschlossene Kaufverträge noch abgearbeitet, bestätigte der französische Hersteller gegenüber Fachmedien. Wer danach einen elektrifizierten Renault kaufen möchte, muss sich gedulden.
Die Franzosen verweisen in einer Mitteilung an deutsche Händler auf die "aktuelle Zulieferer-Situation". Die gesamte Autobranche kämpft aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie weiter mit einem Mangel an Computerchips. Hinzu kommt eine Knappheit an Kabelbäumen, die zu einem hohen Anteil aus der Ukraine kamen. Auch fehlende Rohstoffe sollen bei der Entscheidung Renaults eine Rolle gespielt haben.
Die Sanktionen gegen Russland betreffen auch Nickel. Das wird neben Lithium und anderen Stoffen für die Batterien von Elektroautos gebraucht. Bei dem benötigten, höherwertigen Nickel der sogenannten "Klasse 1" liegt der Weltmarktanteil Russlands bei etwa 20 Prozent.
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"Der Ausfall Russlands ist die größte Sorge für die Batterie-Lieferkette – das in einer Zeit, in der die Lithiumpreise ein Rekordniveau erreicht haben und in der sich auch das Kobalt extrem verteuert hat", zitierte kürzlich das Handelsblatt Caspar Rawles vom Beratungsunternehmen Benchmark Mineral Intelligence (BMI). Die Preissteigerungen ziehen sich durch die ganze Prozesskette.
Der weitere Ausbau der umweltfreundlichen Elektromobilität wird verzögert, aber nicht gestoppt. Anleger sollten im Zuge steigenden Rohstoffpreise auf Unternehmen setzen, die Preiserhöhungen standhalten können. Auf Tesla zum Beispiel. Gerade hat Tesla-Chef Elon Musk die Gigafactory bei Berlin eröffnet. In die ersten 30 ausgelieferten Model Y wurden noch Batterien aus China eingebaut.
Doch Musk will auf die Herstellung eigener Batterien setzen, was zu geringeren Batteriekosten führen soll. Tesla ist auch im Juni 2019 aufgelegten E-Mobilität Batterie-Index enthalten. Dieser bildet mit seinen acht Unternehmen die gesamte Prozesskette der E-Mobilität ab. Dazu zählen auch Batterieproduzent Varta und Lithium-Unternehmen wie Livent und Albemarle. Renault ist übrigens nicht enthalten.
Der E-Mobilität Batterie-Index hat zuletzt deutlich zugelegt und einen kurzfristigen Abwärtstrend überwunden (siehe Chart).
Der Wandel der Automobilindustrie hin zum Megatrend E-Mobilität wird durch die aktuelle Knappheit von Rohstoffen und zugelieferten Auto-Teilen gebremst. Längerfristig sollten die Unternehmen des Batterie-Index jedoch überproportional profitieren. Mit dem Indexzertifikat (WKN DA0AAU) können Anleger nahezu 1:1 an der Entwicklung der Branche teilhaben.
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