Die herbe Korrektur bei Orsted scheint endgültig Geschichte zu sein. Mit einem deutlichen Kursplus kann sich der dänische Windparkbetreiber weiter von den jüngsten Tiefs lösen. Dank fallender Anleiherenditen in den USA verbessert sich die Stimmung bei Green-Tech-Aktien. Zudem plant Orsted einen milliardenschweren Anteilsverkauf.
Orsted startet laut Insidern gemeinsam mit Crédit Agricole mit dem Verkauf eines Anteils am Windpark Hornsea Two. Angestrebt wird eine Bewertung von drei Milliarden Euro. Gerade bei Finanzinvestoren oder Pensionsfonds dürfte die Nachfrage nach Windparks angesichts der immer weiter steigenden Bedeutung grüner Energien sehr groß sein. Orsted bleibt nach Fertigstellung von Windparks traditionell in der Mehrheit – mit dem Verkauf kleinerer Anteile kann der Konzern allerdings die Finanzierung neuer Projekte sichern.
An der Börse kommen die möglichen Milliardeneinnahmen gut an. Für gute Stimmung sorgen aber auch die weiter fallenden Anleiherenditen. Im ersten Halbjahr hatte die Angst vor steigenden Zinsen auf die Kurse gedrückt. Die Green-Tech-Branche zeigte sich besonders anfällig, da hohe Gewinne weit in der Zukunft liegen und bei höheren Zinsen stärker diskontiert werden müssten. Gleichzeitig wäre die Aufnahme von Mitteln für den kapitalintensiven Aufbau von Windparks teurer geworden.
Orsted treibt die Expansion weiter voran. Zudem hat der Konzern zuletzt bewiesen, dass man auch dem Angriff der großen Ölriesen, die Windparks als neues, grünes Anlagemodell für sich entdeckt haben, standhalten kann. Hält die Entwicklung am Anleihemarkt an, sollten deutlich höhere Kurse möglich sein. Anleger bleiben weiter dabei.