Die Ölpreise sind am Freitagmorgen leicht gesunken. Grund dafür sind die Aussagen der EZB, welche seit Donnerstagnachmittag wie eine schwarze Wolke über dem Markt schweben. Laut der Vorsitzenden Christine Lagarde ist die Zentralbank mit ihren Straffungsmaßnahmen noch lange nicht fertig. Eine Rezession droht.
Positiver Wochenstart
Marktbeobachter sprachen von einem impulsarmen Handel kurz vor dem Wochenende. Nach zum Teil starken Kursgewinnen in der ersten Wochenhälfte zeigte der Ölmarkt seit Donnerstag eine leichte Gegenbewegung. Unterm Strich hat sich das für Europa wichtige Rohöl aus der Nordsee im Verlauf der Woche um etwa fünf Dollar je Barrel verteuert.
Als Ursache für den Preisanstieg auf Wochensicht gelten das Embargo der Europäischen Union für russisches Öl und die Hoffnung, dass die Ölnachfrage in China nach Lockerungen der strikten Corona-Maßnahmen steigen dürfte. Zudem hatte die Internationale Energieagentur (IEA) in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht davor gewarnt, dass die Ölpreise möglicherweise im kommenden Jahr als Folge der Sanktionen gegen Russland stark steigen könnten.
Hawkishe EZB-Chefin
Nach Jerome Powell am Mittwoch zog am Donnerstagnachmittag Christine Lagarde nach. Sie nahm dem Markt die Hoffnung auf ein schnelles Ende des Zinsanhebungszyklus in Europa und belebte dadurch die Rezessionsangst wieder, worunter die Ölpreise noch deutlich leiden könnten.