Zwar hat der jüngste Abwärtsdruck auf den Ölmarkt am Donnerstag etwas nachgelassen und die Preise sind leicht gestiegen. Doch die mittelfristige Trendrichtung dürfte weiter abwärts sein, daran änderte auch die US-Notenbanksitzung am Mittwochabend nichts. Öl der US-Sorte WTI könnte aus technischer Sicht sogar schon bald unter 80 Dollar notieren.
Notenbankchef Jerome Powell bekräftigte zwar abermals, dass zusätzliche Zinsanhebungen möglich seien, um die weiterhin hohe Inflation zu bändigen. Doch er betonte auch, dass das Risiko, die Geldpolitik zu sehr zu verschärfen, ähnlich hoch sei wie zu wenig zu unternehmen.
Die Aussicht, dass die Weltwirtschaft nicht durch eine zu straffe Geldpolitik in den USA abgewürgt wird, stützte am Tag nach dem Fed-Meeting die eher wackeligen Nachfrageaussichten für Öl, was sich auch auf dem Kurszettel zeigte. Allerdings bleibt das charttechnische Bild dennoch stark angeschlagen, weshalb es sich höchstwahrscheinlich nur um eine kurzfristige Gegenbewegung handeln dürfte.
Nach einem starken Abverkauf um etwas mehr als 14 Prozent korrigierte WTI einen Teil dieser Bewegung, wodurch sich eine bearishe Flagge bildete. Diese löste sich Ende Oktober nach unten auf und läutete damit die nächste Verkaufswelle ein. Typischerweise bringt diese zweite Abwärtswelle einen ähnlichen Kursverlust mit wie schon die erste.
In diesem Fall ist die logische Folge, dass WTI unter die 80-Dollar-Marke rutscht. Kann auch der Widerstandsbereich, der durch die Tiefs aus dem August im Bereich der 78-Dollar-Marke entstanden ist, die Bären nicht aufhalten, könnte der Preis sogar in Richtung 75 Dollar fallen.
Das Abwärtsmomentum bei den Ölpreisen ist weiterhin intakt. Die kurze Zwischenerholung am Donnerstag dürfte nur technischer Natur sein und WTI bald unter die 80-Dollar-Marke fallen. Der Schein mit der WKN VV4DYS ist bereits mehr als 30 Prozent im Plus und das Ziel von 22,60 Euro dürfte bald erreicht werden. Trader ziehen den Stopp auf Einstand nach.
(mit Material von dpa-AFX)