Kapitalerhöhung, Übernahmeangebot und starker Auftragseingang. Es war viel los in den vergangenen Tagen bei Nordex. Aktuell notiert die Aktie des Turbinenbauers rund zehn Prozent über dem Angebot von Großaktionär Acciona. Trotz der weiter bestehenden Risiken ist das Chance-Risiko-Verhältnis gut.
Acciona bietet 10,32 Euro je Nordex-Aktie. Der Konzern rechnet damit, dass die Offerte Anfang 2020 abgeschlossen sein wird. Es ist zwar nicht damit zu rechnen, dass viele Anleger ihre Aktien zu diesem Kurs andienen. Dennoch bietet das Angebot einen unschätzbaren Vorteil: Die Aktie ist nach unten abgesichert – der Kurs wird in den kommenden Monaten kaum unter die Marke von 10,32 Euro fallen.
Übernahmeangebot zu 10,32 Euro
Damit reduziert sich auf der einen Seite das Risiko eines drastischen Kursverfalls, was bei unprofitablen Unternehmen wie Nordex nicht zu unterschätzen ist. Auf der anderen Seite hat Nordex viel Potenzial. Der wieder einmal starke Auftragseingang untermauert die ungebrochen hohe Nachfrage nach Windkraftlösungen. Mit der frischen Kapitalspritze im Rücken kann sich der Konzern zudem ohne finanzielle Sorgen an die Abarbeitung der vollen Bücher machen.
Wir sehen weiterhin eine starke Nachfrage nach unseren Windenergieanlagen in Europa und Übersee, insbesondere die neue Delta4000-Baureihe stößt auf großes Interesse.
Voraussetzung für einen nachhaltigen Kursanstieg ist allerdings der Sprung in die schwarzen Zahlen. Im umkämpften Markt hat Nordex als kleinerer Anbieter Probleme, bei der Marge mit den großen Wettbewerbern wie Vestas oder Siemens Gamesa mitzuhalten. Starke neue Technologien wie die gefragte Delta4000-Baureihe könnten aber helfen, dass im kommenden Jahr der Turnaround gelingt – und die Aktie wieder deutlich nach oben marschiert.
Die Nordex-Story bleibt spannend. Der Konzern muss beweisen, dass er profitabler werden kann. Ob dies gelingt, ist offen. Allerdings ist das Risiko für Anleger dank des Übernahmeangebots begrenzt. Die Chancen überwiegen – Anleger können zugreifen.