Die guten Nachrichten waren beim Turbinenhersteller Nordex in den vergangenen Wochen klar in der Überzahl. Durch das Übernahmeangebot von Großaktionär Acciona war der Kurs zudem nach unten abgesichert. Inzwischen ist es aber mit geringer Annahmequote ausgelaufen, eine Übernahme damit vorerst vom Tisch.
10,34 Euro je Nordex-Aktie hatte Acciona im Rahmen des Pflichtangebots geboten. Allerdings notierte der SDAX-Titel zuletzt dauerhaft deutlich über diesem Kurs. Da verwundert es nicht, dass lediglich 0,14 Prozent der Aktionäre das Übernahmeangebot angenommen haben, wie Acciona in dieser Woche mitgeteilt hat. Acciona kommt damit auf einen Anteil von 36,4 Prozent.
Die Übernahme dürfte damit vorerst erledigt sein. Eine Aufstockung durch Acciona ist äußerst unwahrscheinlich, zumal die Spanier ohnehin kaum an einer Übernahme interessiert gewesen zu sein schienen. Das Angebot erfolgte lediglich, da die Pflichtangebotsschwelle von 30 Prozent im Rahmen der Kapitalerhöhung übertroffen worden war. Nordex hat dank der Kapitalspritze aber genug Geld, um in Ruhe die vollen Auftragsbücher abzuarbeiten und den Turnaround zu schaffen.
Offen bleibt dennoch, was Acciona mit der Nordex-Beteiligung vorhat. Klar ist aber, dass die Spanier auch auf den Turnaround setzen. Dann kann der Anteil entweder deutlich teurer verkauft werden oder es folgen neue strategische Überlegungen. Die Chancen, dass Nordex in Zeiten der Energiewende den Sprung in die schwarzen Zahlen schafft, stehen gut. Spekulative Anleger bleiben an Bord.