Es ist das bekannte Bild bei Nordex: Der Windboom hat dem Turbinenbauer auch im dritten Quartal volle Auftragsbücher und steigende Umsätze beschert. Allerdings gelang es dem Konzern erneut nur bedingt, die Margen zu steigern. Nach neun Monaten ist Nordex so noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres kletterte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 9,6 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro. Allerdings ging das operative Ergebnis (EBITDA) um satte 15,7 Prozent auf 60,2 Millionen Euro zurück. Die Marge liegt damit bei 3,1 Prozent – nach 4,0 Prozent im Vorjahr. Zumindest verzeichnet Nordex im dritten Quartal aber Fortschritte und konnte die Marge auf 4,5 Prozent steigern.
Dieser Trend muss nun fortgesetzt werden. Denn nach wie vor bleibt Nordex tief in den roten Zahlen. Der Verlust in den ersten drei Quartalen fiel mit 76,5 Millionen Euro beinahe 50 Prozent höher aus als im Vorjahr.
Freude macht wieder einmal lediglich der Auftragseingang. Dieser wurde von 3,07 Gigawatt auf 4,74 Gigawatt gesteigert. Der Bestand hat damit einen Wert von 8,1 Milliarden Euro. 69 Prozent davon entfallen auf neue Projekte – das Service-Segment macht die anderen 31 Prozent aus.
Die anhaltend schwache Profitabilität von Nordex kommt an der Börse nicht gut an. Im frühen Handel gibt die Aktie deutlich nach. Allerdings waren die roten Zahlen keine Überraschung. 2020 muss jedoch die Trendwende gelingen. Bis dahin gilt weiter: Das Übernahmeangebot von Acciona bei 10,32 Euro je Aktie sichert nach unten ab. Deshalb stimmt das Chance-Risiko-Verhältnis.