Die starke Umsatzentwicklung im ersten Quartal trieb die Nordex-Aktie zuletzt in Richtung der 8-Euro-Marke. Doch nach mehreren schwachen Tagen in Folge sind die Papiere des Turbinenbauers inzwischen unter die 7-Euro-Marke gerutscht. Die mangelnde Profitabilität belastet weiterhin und hängt wie ein Damoklesschwert über dem Konzern.
Die steigenden Umsätze und die vollen Auftragsbücher haben einmal mehr gezeigt, dass die Nachfrage nach Windkraft einmal mehr boomt. Doch trotz der starken Technologie mit der neuen Turbinengeneration Delta4000 gelingt es Nordex nach wie vor nicht, profitabel zu arbeiten. Durch die Corona-Pandemie dürfte sich der Turnaround weiter verzögern. Und klar ist: Bei Konzernen, die rote Zahlen schreiben, sehen Anleger derzeit genau hin.
Noch immer ist das Senvion-Schicksal in den Köpfen vieler Anleger. Der Wettbewerber musste im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden, obwohl er auch über volle Auftragsbücher verfügen konnte. Vergleichbar ist die Situation aber nicht: Nordex ist bilanziell stärker aufgestellt, hat durch die Kapitalerhöhung im Herbst mehr Spielraum und mit Acciona einen starken Ankeraktionär im Rücken, der eine Pleite nicht riskieren will. Dennoch: Irgendwann muss der Konzern den Worten Taten folgen lassen und die Aufträge auch in profitable Umsätze umwandeln.
Die Corona-Pandemie dürfte die Entwicklung bei Nordex verzögern. Langfristig sollte mit der neuen Technologie der angestrebte Turnaround zwar gelingen. Das Risiko bleibt aber. Anleger sollten deshalb vorerst abwarten, zumal sich das Chartbild deutlich eingetrübt hat. Favorit in der Branche bleibt der Weltmarktführer Vestas aus Dänemark.
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