Der dänische Windkraftanlagenbauer Vestas will angesichts der Corona-Krise das Produktangebot straffen und Hunderte Arbeitsplätze streichen. Davon betroffen sind rund 400 Jobs vorwiegend in Dänemark, wie das Unternehmen am Montag in Aarhus mitteilte. Einige Projekte würden mit sofortiger Wirkung eingestellt, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Das obere Management will bis zum Ende des Jahres auf zehn Prozent seiner Bezüge verzichten. Der Nordex-Rivale hatte vor rund zwei Wochen seine Prognose ausgesetzt, die geplante Dividendenzahlung von 7,93 dänischen Kronen je Aktie (insgesamt umgerechnet 211 Millionen Euro) wurde von der Hauptversammlung aber genehmigt.
Das Unternehmen befinde sich in einer Periode hoher Unsicherheit, sagte Vorstandschef Henrik Andersen. Mit der strategischen Entscheidung zu einem kleineren Produktangebot sowie einer reduzierten Komplexität erhalte Vestas seine Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft und stelle sich auf die Herausforderungen der Covid-19-Pandemie ein. Vestas wird nach den Stellenstreichungen den Angaben zufolge weltweit 25 500 Menschen beschäftigen, 4000 davon in Dänemark.
Die Corona-Krise trifft auch die Windbranche. Die Maßnahmen von Vestas kommen am Markt nicht gut an, die Aktie fällt zurück. Doch langfristig stimmen die Aussichten, die Auftragsbücher dürften weiter gut gefüllt bleiben. Als Weltmarktführer bleibt Vestas der Favorit des AKTIONÄR. Nordex ist die spekulativere Alternative für Anleger, die auf den Turnaround setzen wollen.
(Mit Material von dpa-AFX)