Mit einer krachenden Pleite hat der Turbinenbauer Senvion die Windbranche Anfang des Jahres geschockt. Seitdem haben die Sorgen der Anleger bei Nordex aufgrund der roten Zahlen des SDAX-Konzerns vor einem ähnlichen Szenario zugenommen. Nun wurde bekannt, dass der Wettbewerber Siemens Gamesa das Hauptgeschäft von Senvion übernehmen will.
Laut Senvion handelt es sich dabei um ausgewählte europäische Service- und Onshore-Bereiche. Der Gläubigerausschuss hat demnach bereits einstimmig einer Exklusivitätsvereinbarung mit Siemens Gamesa zugestimmt – damit treten beide Parteien in die Schlussphase der Verhandlungen ein. Bis Ende September wird eine finale Entscheidung erwartet.
„Die heutige Ankündigung bedeutet, dass wir kurz davor stehen, einen sicheren Hafen für einen wesentlichen Teil des Unternehmens und seiner Mitarbeiter zu finden. Unter diesen schwierigen Umständen sind das positive Nachrichten“, sagte Senvion-CEO Yves Rannou. Für die übrigen Geschäftsfelder wie Offshore-Serviceaufträge und das Geschäft außerhalb Europas werden weiterhin Optionen geprüft und Verhandlungen mit Investoren fortgesetzt.
Selbst eine Einigung mit Siemens Gamesa ändert für Senvion nichts. Anleger sollten nach der Insolvenz in jedem Fall die Finger von der Aktie lassen.
Grundsätzlich bleibt die Windbranche in Zeiten von Klimaschutz und Energiewende allerdings attraktiv. Favorit des AKTIONÄR sind aber weder Nordex noch Siemens Gamesa, sondern der hochprofitable dänische Weltmarktführer Vestas.