Der deutsche Windkraftausbau befindet sich weiter in der Krise. Während die Bundesregierung versucht, die hohen Hürden für den Aufbau von Windrädern wieder zu vereinfachen, hat der Turbinenbauer Nordex mit hausgemachten Problemen zu kämpfen. Die Auftragsbücher sind zwar trotz des schwachen Heimatsmarkts voll, doch die Skepsis bezüglich der Profitabilität bleibt.
Seit Jahren kämpfen die Turbinenbauer mit Margenproblemen. Der scharfe Wettbewerb hat im vergangenen Jahr bereits den Rivalen Senvion in die Pleite getrieben. Siemens Gamesa musste seine Prognose innerhalb kurzer Zeit zweimal nach unten korrigieren. Und Nordex schreibt nach wie vor rote Zahlen. Noch immer warten Anleger auf den Beweis, dass der Konzern nachhaltig profitabel arbeiten kann – ein schwächelnder Aktienkurs ist da kein Wunder.
Am 24. März präsentiert Nordex die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Es könnte das vorerst letzte Mal sein, dass der Konzern ein Minus vermelden muss. Am Markt wird damit gerechnet, dass 2020 der Sprung in die schwarzen Zahlen gelingt. Nachdem die wenig lukrativen Altaufträge zunehmend abgearbeitet sind und die neue Delta4000-Baureihe starken Anklang findet, sind die Hoffnungen auf eine Trendwende nicht unbegründet.
Windkraft ist für die Energiewende unerlässlich. Trotz des schwachen deutschen Marktes sind die Aussichten für Nordex gut. Ein Absturz wie bei Senvion ist nicht zu erwarten. Gelingt die erhoffte Margensteigerung, könnte die Aktie wieder deutlich anziehen. Zunächst braucht es im schwachen Marktumfeld aber neue Impulse.