Die Auftragsbücher der Turbinenbauer sind trotz Corona-Pandemie bestens gefüllt. Dennoch fehlt bei der Nordex-Aktie weiter der Schwung. Nach der kräftigen Rallye Ende Mai ist der TecDAX-Titel inzwischen wieder deutlich unter die 10,00-Euro-Marke zurückgefallen. Auch am Donnerstag fehlt noch der Schwung, obwohl die Experten der Citigroup das Kursziel angehoben haben.
Indikatoren aus der Industrie und Aussagen von Unternehmen würden auf zunehmende Aktivitäten im zweiten Quartal gegenüber dem ersten hindeuten, so Citi-Experte Martin Wilkie. Auch in der Branche der Erneuerbaren Energien setzt er für die Zeit nach Corona auf strukturelles Wachstum. Das Kursziel für Nordex hob der Analyst von 8,70 auf 10,00 Euro an. Die Einstufung lautet aber weiter „Neutral“, auch wenn er der Aktie auf dem aktuellen Niveau ein Potenzial von knapp 15 Prozent zuspricht.
Insgesamt bleibt das Stimmungsbild bei Nordex vor den Quartalszahlen, die der Konzern am 13. August präsentieren wird, gut. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg covern derzeit 14 Experten die Aktie. Sechs davon raten zum Kauf, sieben sehen in Nordex eine Halteposition, nur ein Analyst würde derzeit verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt dabei bei 10,57 Euro – rund 20 Prozent über dem derzeitigen Kurs.
Windkraft ist ein Trendthema. Nordex muss allerdings nach wie vor beweisen, dass der Konzern die vollen Auftragsbücher in profitable Umsätze umwandeln kann. Erst dann dürfte der nachhaltige Ausbruch nach oben gelingen. Spekulative Anleger können darauf setzen, dass dies gelingt. Wer es konservativer mag, greift zum deutlich margenstärkeren Weltmarktführer Vestas aus Dänemark.